Neuer Service Eine App besorgt das Ticket zum Parken

Leichlingen · Autofahrer können jetzt ihre Gebühren mit dem Handy bezahlen. Die Automaten bleiben aber in Betrieb.

 Anja Richter von der Unteren Straßenverkehrsbehörde, Bürgermeister Frank Steffes (M.) und smartparking-Geschäftsführer Philipp Zimmermann informierten über das Handyparken in Leichlingen.

Anja Richter von der Unteren Straßenverkehrsbehörde, Bürgermeister Frank Steffes (M.) und smartparking-Geschäftsführer Philipp Zimmermann informierten über das Handyparken in Leichlingen.

Foto: Marcel Dörder

Für alle Autofahrer, die künftig in der Leichlinger Innenstadt einen Parkplatz ergattern können, wird es von da an richtig komfortabel: Parktickets, die sie bislang am Parkscheinautomaten ziehen mussten, können sie ab sofort auch per App auf dem Mobiltelefon bekommen. Die Stadt arbeitet dafür mit dem Verein „smartparking“ zusammen, unter dessen Schirm sechs zertifizierte Park-App-Anbieter in Leichlingen ihre digitalen Dienste offerieren.

Seit Freitag kleben auf den Parkscheinautomaten große Hinweise, auf denen die Apps zu sehen und per QR-Code direkt herunterzuladen ist.  Wer die App erst einmal auf dem Handy hat, spart sich den Gang zum Automaten und kann zum Buchen im Auto sitzen bleiben. „Den Parkvorgang startet der Autofahrer per App, Anruf oder auch per SMS. Seine Parkzeit kann er ganz nach Bedarf stoppen oder verlängern. So entfallen Überzahlung und auch Verwarngelder wegen abgelaufener Tickets“, erläuterte smartparking-Geschäftsführer Philipp Zimmermann am Montag bei der Präsentation.

Ganz umsonst ist dieser Bequemlichkeitsservice allerdings nicht: Je nach Anbieter werden Zuschläge zwischen 10 und 30 Cent auf die Parkgebühr fällig. Und was machen künftig die Kontrolleure, wenn kein Parkschein mehr hinter der Windschutzscheibe liegt? „Ob ein Auto ein digitales Ticket hat, erkennen die Mitarbeiter des Ordnungsamts am Kennzeichen, das sie mit einem zentralen Online-System abgleichen“, erläuterte Zimmermann. Die Leichlinger Kontrolleure hätten dafür schon länger internetfähige Geräte, Neuanschaffungen seien nicht nötig gewesen, betonte Anja Richter vom  Ordnungsamt.

Für Bürgermeister Frank Steffes geht es bei der neuen Dienstleistung indes darum, auf der Höhe der Zeit zu bleiben: „Es ist reiner Service, soll Leichlingen attraktiver und moderner machen“, betonte er. Für die Stadt ist das Angebot kostenneutral. Und nicht nur das: Durch die digitale Zahlung werden Parktickets gespart, aber auch der Verwaltungsaufwand durch die Leerung der Automaten und die Abrechnung könnte zurückgehen.

In Großstädten wie Berlin oder Köln liegt der Anteil der Autofahrer, die ihr Parkticket digital ziehen, bereits bei 20 bis 35 Prozent. In Leichlingen werden jährlich Parkgebühren im sechsstelligen Bereich eingenommen, wie hoch der Anteil der Handyparker daran werden wird, ist noch nicht absehbar.

In der Blütenstadt stehen als Handyparken-Anbieter „EasyPark“, „ParkNow“, „Park and Joy“, „moBiLET“, „Yellowbrick/flowbird.“ und „paybyphone“ zur Auswahl. Doch auch wer kein Handy hat oder diesen Service einfach nicht nutzen möchte (immerhin werden beim Parken mit der Smartphone-App datenschutzrelevante Informationen abgefragt), kann in Leichlingen weiterhin problemlos sein Auto abstellen: Die Parkscheinautomaten bleiben in Betrieb.

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