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Handball Hoft und sein "verrückter" neuer Job

Langenfeld · Der in der Handball-Welt sehr geschätzte Fachmann Leszek Hoft, der den Oberligisten SG Langenfeld am Saisonende verlässt, verstärkt sein Engagement bei der SG Ratingen. Er soll die zweite Mannschaft in die Verbandsliga führen.

 Der den Handball lebt und liebt: Trainer Leszek Hoft übernimmt bald eine Aufgabe, die sich von seinen bisherigen Tätigkeitsfeldern deutlich unterscheidet. Das wird auch für Ratingens Bezirksliga-Mannschaft spannend.

Der den Handball lebt und liebt: Trainer Leszek Hoft übernimmt bald eine Aufgabe, die sich von seinen bisherigen Tätigkeitsfeldern deutlich unterscheidet. Das wird auch für Ratingens Bezirksliga-Mannschaft spannend.

Foto: Ralph Matzerath (ARCHIV)

Wenn Trainer wie er auf dem Markt zu haben sind, werden viele aufmerksam. Auf der anderen Seite hat es Leszek Hoft, der ausgewiesene Handball-Fachmann aus Leidenschaft, aufgrund seiner langen Karriere nicht mehr dringend nötig, das erstbeste Angebot anzunehmen. Deshalb gab es für ihn keinen Grund, in Hektik zu verfallen, als kürzlich sein Abschied zum Saisonende beim Oberligisten SG Langenfeld (SGL) bekannt wurde. "Für mich stand immer fest, dass ich anschließend nur noch etwas Verrücktes mache", sagt Hoft. Das hat er bekommen: Leszek Hoft übernimmt zur nächsten Saison die zweite Mannschaft des Drittligisten SG Ratingen - also ein Team, das aktuell in der Bezirksliga zu Hause ist. Genau das ist einer der zentralen Punkte: Es geht darum, den Unterbau weiter nach vorne zu bringen sowie die Zweite enger mit der Ersten und der A-Jugend zu vernetzen.

"Natürlich ist das eine Kehrtwendung um 360 Grad", findet Leszek Hoft, "aber das reizt mich total." Für den Verein ist die Zusage ein echter Glücksgriff: "Hoft gilt als einer der besten Ausbildungstrainer der Region - vielleicht sogar deutschlandweit." Liebend gerne hätte auch der Verband seine Dienste umfangreicher in Anspruch genommen, doch der aus Polen stammende Wahl-Solinger entschied sich für das Projekt Ratingen - wohin er ohnehin glänzende Verbindungen hat. Heutige Drittliga-Spieler der SG von Dominic Kasal und Damian Janus über Arthur Giela und Sebastian Bartmann bis hin zu Bastian Schlierkamp und Florian Schlierkamp genossen wenigstens einen größeren Teil ihrer Ausbildung bei Hoft, der zudem schon mit Profis wie Paul Drux (Füchse Berlin) und Patrick Wiencek (THW Kiel) gearbeitet hat.

Die Aufgabe in Ratingen sieht zunächst den Sprung in die Landesliga vor (spätestens 2016). Dort soll die zweite Mannschaft, die zurzeit in der Bezirksliga auf Rang sieben im Mittelfeld steht, aber nicht zu lange bleiben - und der nächste logische Schritt ist die Verbandsliga, die der Verein und der neue Trainer als gemeinsames Ziel vereinbart haben. Hoft weiß sehr genau, dass er damit künftig in einem anderen Bereich arbeiten wird - und nicht mehr absolut leistungsbezogen. Daraus ergibt sich, dass er in den Bereichen Urlaubswünsche oder Trainingsbeteiligung vermutlich Abstriche machen muss. "Ich weiß, dass ich mich hier und da sogar ärgern werde", gibt Hoft zu - was keine Kritik an den künftigen Spielern sein soll: "Ich muss sehen, dass ich das irgendwie zusammenzaubere. Das ist eine sehr spannende Aufgabe."

Für die Ratinger ist er sowieso bereits jetzt tätig - im Fördertraining für A- und B-Jugendliche. Und vor seinem Wechsel zur SG Langenfeld im Sommer 2013 war er zudem mit für die Bundesliga-A-Jugend der SG zuständig. Bevor er sich demnächst wieder aus Langenfeld verabschiedet, will er mit seiner aktuellen Mannschaft unbedingt noch den maximal möglichen Erfolg erzielen. "Dafür werde ich alles geben", verspricht Hoft. In der Oberliga kann die SGL sogar den Erfolg aus dem vergangenen Jahr wiederholen, in dem am Ende nach einem packenden Saisonfinale die Vizemeisterschaft heraussprang - hinter den Ratingern, die anschließend den Aufstieg in die 3. Liga schafften.

"Wenn wir das wiederholen könnten, wäre es großartig", findet Hoft, dessen Team momentan auf Rang drei acht Runden vor Schluss mit 24:12 Zählern nur drei Punkte hinter dem Zweiten Borussia Mönchengladbach liegt. Ein weiteres lohnendes Ziel sieht ganz Langenfeld im Kreispokal, dessen Gewinner zum ersten Mal in einem "Final-Four-Turnier" ermittelt wird. Die SGL ist dafür am 16. und 17. Mai in eigener Halle der Gastgeber. Denkbar ist ein Teilnehmerfeld mit den vier Oberligisten Unitas Haan, HG Remscheid, Bergischen Panthern und SG Langenfeld. Der Haken: Qualifiziert ist bislang lediglich Haan, das sein Viertelfinale beim Solinger Landesligisten Ohligser TV bereits absolviert und klar mit 38:22 gewonnen hat. Alle anderen sind noch nicht durch und Langenfeld muss am nächsten Donnerstag um 20.15 Uhr erst die schwierige Aufgabe beim Verbandsligisten HSG Rade/Herbeck lösen. Ganz klar: Wird Leszek Hoft mit der SGL erneut Vizemeister und schafft dann in einem stark besetzten Turnier den großen Wurf, hat er sich mit etwas Verrücktem verabschiedet.

(RP)
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