Handball Perfekt: Tim Menzlaff wechselt zur SGL

Langenfeld · Der 28 Jahre alte Rückraumspieler kommt aus Leichlingen und wird in der nächsten Saison für Langenfeld spielen. In der Meisterschaft schwebt der Handball-Oberligist nach neun Partien ohne Niederlage ebenfalls auf Wolke sieben.

Beim Handball-Oberligisten SG Langenfeld (SGL) fallen derzeit fast alle Puzzleteile an den richtigen Platz. Sportlich ist das Team von Trainer Leszek Hoft dank seiner Serie von 17:1 Punkten aus neun Spielen hintereinander ohne Niederlage inzwischen bis auf den dritten Tabellenplatz geklettert. Daran hätte nach dem missratenen Saisonstart (5:9 Punkte) wohl keiner zu denken gewagt. Nun ist sogar die Planung für die nächste Serie komplett erledigt - und die letzte Verpflichtung hat es in sich. Vom Drittligisten Leichlinger TV wechselt der 28 Jahre alte Tim Menzlaff nach Langenfeld. Dort wird er die SGL im linken Rückraum verstärken. Dennis Werkmeister, Sportlicher Leiter und ab der nächsten Saison auch Trainer des Oberliga-Teams, ist begeistert: "Das ist wie ein Königstransfer. Tim passt als Typ extrem gut zu uns. Und finanzielle Aspekte haben dabei keine Rolle gespielt."

Der von vielen umworbene Spieler sagte allen anderen Interessenten ab, obwohl deren Angebote zum Teil sehr lukrativ waren. Bei der Entscheidung für die SGL half eine günstige Mischung aus vielen Gründen mit. Menzlaff wird sogar nach Langenfeld ziehen - was eher beruflich veranlasst ist. Privat ist Menzlaff längst bestens mit Langenfelder Spielern vernetzt. Als Motor des Wechsels gilt dabei Torhüter Tobias Geske, mit dem der Rückraumspieler einst gemeinsam die Grundschule besuchte. "Tim ist mein bester Freund", betont der Keeper. Leszek Hoft, der die SGL am Ende der Saison verlässt, findet den Wechsel ebenfalls sehr positiv: "Tim ist natürlich im Rückraum eine echte Verstärkung und noch dazu ein sehr guter Deckungsspieler."

Auch die sportliche Gegenwart könnte für den Oberligisten kaum besser aussehen. Am vergangenen Wochenende war der 28:19-Erfolg bei den Bergischen Panthern der vorläufige Höhepunkt einer glänzenden Serie - die aus Sicht der SGL natürlich so lange wie möglich halten soll. Hoft warnt vor dem Heimspiel morgen (17.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) gegen den TV Lobberich sehr eindringlich: "Niemand darf glauben, dass es locker so weitergeht. Wir müssen weiter alles geben." Nach dem 23:32-Desaster aus der Hinrunde geht er allerdings ohnehin davon aus, dass sein Team wieder bestens motiviert sein wird. Die passende Einstellung könnte auch dabei helfen, die doch heftigeren personellen Sorgen in den Griff zu bekommen. Drei Spieler fallen definitiv aus, der Einsatz eines vierten steht auf der Kippe.

Die größten Lücken gibt es auf der rechten Angriffsseite. Dort fehlen die Linkshänder Sven Kniesche (Gehirnerschütterung) und Christian Majeres (Daumen gebrochen). Aus der zweiten Mannschaft (Verbandsliga) wird deshalb wieder Henrik Heider aufrücken. Im linken Rückraum muss Mirko Stolley pausieren (Schulter), während der erkrankte Kapitän Matthias Herff immerhin auf eine Rückkehr hoffen kann.

Schonung im Training war für Hoft trotz allem kein Thema. Die Bereitschaft zum vollen Einsatz ist für den SGL-Trainer, der viel Wert auf läuferische Elemente legt, eine der Ursachen für den augenblicklichen Höhenflug: "Ich bin sicher, dass wir noch besser werden und am Ende einen ganz guten Handball spielen." In der Abwehr hat Langenfeld sein Ziel demnach wohl bereits erreicht, denn die nur 386 Gegentreffer aus bislang 16 Begegnungen bedeuten einen Durchschnitt von 24,12 Toren. Die Werte aus der jüngeren Vergangenheit unter der Regie von Abwehrchef Andreas Nelte sind besonders beeindruckend. Bei vier der fünf Siege gab es dreimal nur 19 und einmal 20 Gegentore. Viel schöner können die Puzzleteile gar nicht mehr an ihren Platz fallen.

(RP)
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