Fußball Harmlose Baumberger hängen im Keller fest

Monheim · Der Fußball-Oberligist wollte das 0:5 in Duisburg ausbügeln, kassierte aber gegen den Aufsteiger Krefeld-Fischeln eine 0:3-Pleite.

 Abgeblockt: Auch der oft offensivstarke Verteidiger Sven Steinfort (links) konnte diesmal nach vorne nicht viel bewegen für Baumberg

Abgeblockt: Auch der oft offensivstarke Verteidiger Sven Steinfort (links) konnte diesmal nach vorne nicht viel bewegen für Baumberg

Foto: Ralph Matzerath

Es sollte die Wende werden. Schließlich hattte sich der Fußball-Oberligist SF Baumberg (SFB) fest vorgenommen, die bittere 0:5-Pleite vom Saisonstart beim MSV Duisburg U 23 auszubügeln und die Heimpremiere zur Wiedergutmachung zu nutzen. Der Plan ging nur zum Teil auf - und im Ergebnis überhaupt nicht. Das Team von Trainer Marc Schweiger unterlag gegen den Aufsteiger VfR Krefeld-Fischeln mit 0:3 (0:0) und hängt deshalb weiter am Tabellenende fest. Möglicherweise sind die Hoffnungen auf einen schnellen Platz in der ruhigeren Zone nun schon geplatzt. Für den Vorsitzenden Jürgen Schick, der kurz vor dem Abpfiff einen gefassten Eindruck machte, gab es jedenfalls keinen Zweifel: "Wir stecken mitten im Abstiegskampf."

Dreh- und Angelpunkt bei den Gästen war Kapitän Kevin Breuer, der sehr gekonnt die Fäden zog. "So einen haben wir nicht", gab SFB-Coach Marc Schweiger zu. Breuer strahlte außerdem Torgefahr aus und hätte in der sechsten Minuten beinahe das 1:0 für den VfR erzielt. Seinen Versuch aus rund zwölf Metern Entfernung wehrte Baumbergs Keeper Jan Conradi mit einer Glanzparade sehenswert ab. Eine Gelegenheit ähnlicher Qualität vermochten sich die Sportfreunde trotz erkennbarer Bemühungen bis zum Ende nicht zu erarbeiten.

"Ich habe uns nicht so schlecht gesehen. Die Jungs haben sich bemüht", fand Schweiger. Die meisten brauchbaren Ansätze der Hausherren fanden allerdings keinen guten Abschluss - im Gegenteil. In der einen oder anderen Szene drohte Baumberg plötzlich hinten höchste Gefahr, weil die mit viel Selbstbewusstsein ausgestatteten Krefelder jedes Zögern und jedes Hängenbleiben ihres Gegners sehr gerne zu einem schnellen Gegenzug nutzten. Kurz vor der Pause (43.) und kurz danach (47.) stand der VfR auf diese Art zweimal vor dem ersten Treffer.

Den Anfang vom Ende leitete Baumberg kurz darauf selbst mit ein. Die vom Krefelder Breue getretene Ecke fand präzise einen Abnehmer, weil sich Kevin Sonneveld rechtzeitig zum Kopfball auf den Weg machte. Obwohl das selbst weit draußen zu erkennen war, griff Baumbergs Abwehr nicht ein. Die Strafe folgte direkt - 0:1 (56.). Der Schussversuch von Louis Klotz verfehlte dann sein Ziel zwar knapp (65.), doch zu einer Wende bekam Baumberg keine Gelegenheit mehr. Emre Özkaya erhöhte auf 2:0 (65.) für Krefeld, weil ihn im allgemeinen Durcheinander niemand störte.

Mit der Hereinnahme von Marcel Kalski für den angeschlagenen Kapitän Hayreddin Maslar (68./humpelte vom Platz) wollte Schweiger vorne mehr Druck erzeugen. Die Maßnahme verpuffte allerdings ohne Wirkung, zumal in der Schaltzentrale der Baumberger kein Rädchen ins andere griff. Deutlich besser machte es der Oberliga-Aufsteiger, der durch Semih Ergin (71.) das dritte Tor verpasste. Das holte Emre Özkaya nach, bei dessen 3:0 (83.) die Krefelder das Defensiv-System der Sportfreunde genüsslich in Einzelteile zerlegten. Dass Erkan Ari (88.) bei der besten Baumberger Szene hoch über den Kasten schoss, war der bezeichnende Schlusspunkt unter einen verkorksten Nachmittag.

Schweigers Gedanken kreisten später kurz um einige fehlende Spieler wie Stürmer Ivan Pusic, der für den lahmenden SFB-Angriff bestimmt eine Menge bewirken könnte. Insgesamt sah der Coach, der den Sieg der Gäste nach dem Verlauf der letzten halben Stunde als verdient einordnete, trotzdem lieber den Tatsachen ins Auge: "Für uns hat der Kampf ums sportliche Überleben begonnen. Das sollte jetzt jeder begriffen haben."

(RP)
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