Fußball Handball: SGL hat ein paar Baustellen
Langenfeld · Die Mannschaft des Oberligisten zieht in der Vorbereitung voll mit. Trainer Leszek Hoft sorgt sich aber um die Spieler Lars Lipperson, Sven Kniesche und Frederic König. Das Spiel heute gegen Strombach wird auf jeden Fall ein Härtetest,
Die sommerliche Pause ist längst vorbei und der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL) bereit zu neuen Taten. Dass Trainer Leszek Hoft den Akku im Urlaub in seiner polnischen Heimat voll aufgeladen hat, dürfte ihm jetzt helfen - weil er vor allen Dingen die Planung hier und da umstellen muss. Beim Wieder-Einstieg Ende Juli hatte Co-Trainer Dennis Werkmeistedie Verantwortung. Und er konnte seinem Chef auch ganz gute Nachrichten übermitteln, weil die Mannschaft eine starke Bereitschaft zeigte. Obwohl sich daran nichts geändert und die Staffel-Übergabe am 4. August perfekt funktioniert hat, gibt es personelle Baustellen. Gleich drei fest eingeplante Spieler stehen derzeit nur eingeschränkt zur Verfügung. "Das macht mir schon ein bisschen Sorgen", gibt Hoft zu.
Der vielseitig verwendbare Neuzugang Frederic König (vorher beim Klassenkonkurrenten Bergischer HC II) war bisher nicht voll belastbar, weil er unverändert unter Kniebeschwerden leidet. Linkshänder Sven Kniesche steht aus familiären Gründen nur eingeschränkt zur Verfügung. Lars Lipperson, der vom Drittliga-Absteiger ART Düsseldorf II gekommene Rückraumspieler, fing sich im Urlaub einen Virus ein. Die zur Behandlung eingesetzten Antibiotika riefen eine Allergie hervor, die den 20-Jährigen vorübergehend komplett aus dem Training warf. Lipperson ist gerade dabei, sich schrittweise wieder an hohe Belastungen zu gewöhnen. "Er ist noch nicht fit", sagt Trainer Hoft. Vier Wochen vor dem Meisterschafts-Auftakt gegen Unitas Haan (13. September, 19.30 Uhr) mag er nicht daran denken, dass er auf alle drei verzichten muss.
Langenfeld wollte einen ausgeglichenen Kader und eine Doppel-Besetzung für jede Position, um sich selbst ein hohes Ziel setzen zu können. Weil in der vergangenen Serie trotz phasenweise riesiger personeller Probleme der zweite Platz hinter der SG Ratingen 2011 heraussprang, kann es sich dabei nur um die Meisterschaft handeln. Dass die SGL, denen viele die Favoritenrolle zutrauen, den ersten Rang praktisch im Vorübergehen mitnimmt, ist sowieso nicht zu erwarten. Als sicher darf aber gelten, dass Hoft dafür das beste mögliche Personal braucht.
Die erste Standortbestimmung nach dem happigen Trainingsprogramm dürfte heute Abend (20.30 Uhr) das Testspiel gegen den TV Strombach aus der Oberliga Mittelrhein sein. Hoft verlangt da keine Wunderdinge: "Normalerweise dürften die Jungs da nicht gut spielen. Dafür ist die Belastung einfach zu hoch. Aber natürlich wollen wir auch eine solche Partie gewinnen." Und weil der Ball zuletzt überwiegend bei Grund-Übungen (Pässe, Fangsicherheit) eine Rolle einnahm, kann möglicherweise ein Plus an Spielfreude die auftretenden Mängel ausgleichen - die für den SGL-Coach dennoch wichtig sind: "Ich will doch vor allem sehen, was nicht klappt. Dann wissen wir, woran wir arbeiten müssen."
Im Fahrplan bis zum Meisterschaftsbeginn stehen sechs weitere Tests sowie das dreitägige Trainingslager vom 22. bis 24. August in Essen. Das dortige Leistungszentrum bietet nach Hofts Ansicht optimale Bedingungen, um schwerpunktmäßig an der Taktik zu arbeiten. Neben der Halle können die Langenfelder theoretisch auch die benachbarte Bezirkssportanlage nutzen - falls ihnen der Sinn nach leichtathletischer Betätigung ist.
"Grundsätzlich ist Zeit genug, denn uns bleiben bis zum Saisonstart vier Wochen", rechnet Hoft. Seine Schwerpunkte: "Wir müssen die Abläufe und die Laufwege gezielter hinbekommen. Wir wollen nichts dem Zufall überlassen. Wir wollen mehr Druck machen und alles dynamischer haben." Um diese Stufe zu erreichen, braucht die SGL wohl tatsächlich einen ausgeglichenen Kader. Weil der jetzt ein paar Baustellen hat, wird der Auftakt zur Testreihe doppelt wichtig. Wahrscheinlich beginnt die neue Saison sogar schon heute Abend.
