Langenfeld S 6: Nordabschnitt noch neun Wochen gesperrt

Langenfeld · Die S-Bahn fährt nach den Sturmschäden von Langenfeld aus in Richtung Köln und Düsseldorf wieder normal, aber nicht bis Essen.

 Von Langenfeld aus fährt die S 6 vorerst nicht bis Essen.

Von Langenfeld aus fährt die S 6 vorerst nicht bis Essen.

Foto: rm-

Die S-Bahnlinie S 6 verkehrt jetzt auf der Strecke Köln-Langenfeld-Düsseldorf wieder fahrplanmäßig. Nach dem orkanartigen Sturm am Pfingstmontag waren Bäume auf die Gleise gestürzt und Oberleitungen beschädigt worden. "Mittlerweile ist zwischen Düsseldorf und Köln wieder alles in Ordnung", versicherte Bahnsprecher Franz Heumüller auf Anfrage. Ganz anders sieht es indes auf dem nördlichen Abschnitt der S 6 aus: Zwischen Düsseldorf und Essen wird sie wohl auch in den kommenden neun Wochen nicht fahren.

Dies teilte DB-Chef Rüdiger Grube gestern Journalisten bei einem gemeinsamen Pressetermin mit NRW-Verkehrsminister Michael Groschek mit. Den Ort an einem Bahnübergang in Ratingen hatten sie nicht zufällig gewählt: Denn die S6 und die S9 sind die beiden Linien, die am schwersten von dem Sturm betroffen sind und weiterhin gesperrt bleiben. Für die Pendler in Richtung Essen bedeutet dies: Weiterhin umsteigen auf den Schienenersatzverkehr. Doch bei diesem hatte es Beschwerden von Kunden gegeben. Es seien zu wenige Busse gefahren, auch die Informationen flossen nur spärlich. "Seit Montagmorgen müsste der Ersatzverkehr allerdings besser laufen", erklärte Bahnsprecher Dirk Pohlmann. Es seien nun mehr Busse im Einsatz als noch in der vergangenen Woche. Allerdings brauchen die Busse länger, denn sie fahren durch den normalen Straßenverkehr und bedienen dazu jede Station, fügte er hinzu.

Michael Groschek betonte, dass die meisten Menschen Verständnis hätten, wenn es noch zu Behinderungen kommt. Zudem seien ausgerechnet die "intensivsten Strecken betroffen". Weil die Strecke zwischen Ratingen und Essen durch viel Wald führt, seien entsprechend viele Bäume auf die Gleise und die Oberleitungen gefallen. Bäume liegen auf der Strecke und auf Masten, die Oberleitungen hängen herunter oder biegen sich unter den Ästen. Ein Mast ist völlig umgeknickt. "Wir haben noch nicht einmal die Fehleraufnahme abgeschlossen", sagte Grube. Aussagen über die Höhe der Schäden oder Dauer der Reparaturen könne man deshalb noch nicht machen. Gestern war ein gelber Turmtriebwagen vor Ort, mit dem man die Oberleitungen reparieren kann. Unzählige Masten müssen abgebaut und ersetzt werden. "Die Standardmasten haben wir vorrätig, das geht schnell", erklärte Bringfried Belter, Regionalleiter der DB Netz AG in NRW, "anders sieht das mit Spezialmasten wie den Abspannmasten aus."

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Die Strecke zwischen Düsseldorf-Rath und Essen-Werden werde jeweils auf Teilabschnitten gesperrt. Eine komplette Durchfahrt der S 6 sei daher erst in neun Wochen, also mit Ferienende, wieder möglich. Vom 5. Juli bis 18. August werden Gleise und Weichen erneuert. Außerdem werden fast 5000 Schwellen und über 9000 Tonnen Schotter ausgetauscht. Die Bahn investiert zehn Millionen Euro.

(RP)
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