Langenfeld SGL verliert junge Mitglieder

Langenfeld · Sportgemeinschaft Langenfeld spürt Ganztagsschulbetrieb - und reagiert.

 Rhönrad-Training - eines der vielen Angebote bei der SGL.

Rhönrad-Training - eines der vielen Angebote bei der SGL.

Foto: rm-

Mehr als 9000 Mitglieder hat die Sportgemeinschaft Langenfeld (SGL) und gehört damit zu den größten Vereinen im Land. Gerade mal 50 von ihnen nahmen gestern an der Hauptversammlung teil in der die Vorsitzenden Karl-Heinz Bruser und Martin Bock sowie Präsident Helmut Hermanns wie die übrigen Vorstandsmitglieder einstimmig in ihren Ämtern bestätigt wurden. Bei der Versammlung in der SGL-Residenz an der Industriestraße herrschte Umbruchstimmung: Im Fokus standen die sinkenden Mitgliederzahlen, die sich vor allem im Kinder- und Jugendbereich stark bemerkbar machen.

"Durch die mittlerweile sehr langen Schultage haben Kinder überhaupt keine Chance, nach der Schule noch einen Sportverein zu besuchen", merkte Bock an. "Daher wird sich die SGL noch stärker als bisher im offenen Ganztag engagieren, um so viele Kinder und Jugendliche wie möglich zu erreichen." Präsident Hermanns ergänzte, dass insbesondere die SGL-Wettkampfabteilung wir mit den erheblichen Auswirkungen der Ganztagsschulen zu kämpfen habe. "Hier suchen wir gemeinsam mit dem Langenfelder Schul- und Sportamt nach entsprechenden Lösungen."

Aber auch alle anderen Altersgruppen sollen künftig stärker an den Verein gebunden werden und von den Veränderungen profitieren. "Die SGL befindet sich im Umbruch", stellte Bock fest. "Wir sind nicht mehr der traditionelle Sportverein, bei dem man erst Mitglied wird, um am Sportprogramm teilzunehmen." Vielmehr hätten sich die Möglichkeiten der Teilnahme durch das umfangreiche Kursprogramm und den Rehasport erweitert. "Natürlich können wir nicht das allgemeine Interesse der Menschen an einer Sportgemeinschaft ändern, allerdings versuchen wir in Zukunft die Mitgliedschaft der SGL attraktiver zu gestalten und ein starkes Gemeinschaftsgefühl zu fordern und zu fördern."

Die Schwierigkeit dieser Herausforderung spiegelte sich auch in der geringen Teilnahme von Mitgliedern an der gestrigen Versammlung wider. Für den Vorstand besteht da Verbesserungsbedarf. "Ein Verein lebt von seinen Mitgliedern", meint Vorsitzender und SGL-Urgestein Karl-Heinz Bruser. "Daher haben wir uns die Stärkung des Wir-Gefühls auf die Fahnen geschrieben und hoffen, dass wir noch mehr ehrenamtliche Helfer für unseren Verein begeistern können."

Besonders erfreulich sind die steigenden Teilnehmerzahlen im Bereich Fit- und Gesundheitssport. "Diese Zahlen könnten noch weiter steigen, wenn unser Gesundheitszentrum in Langfort nicht aus allen Nähten platzen würde", befand Bock. Doch auch hier steht schon eine Lösung parat: "Mit der Anmietung der ehemaligen RKV-Residenz hier an der Industriestraße haben wir bereits versucht, gewisse sportliche Aktivitäten auszulagern", erklärte Bruser. "Wir haben allerdings auch gemerkt, dass wir diese Einrichtung für unsere Mitglieder ansprechender gestalten müssen, damit sie genauso gut angenommen wird wie das Gesundheitszentrum. Daran werden wir arbeiten!"

(ey)
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