Bienenstock in Monheim Schaubienenstand bereichert die Rheinwiesen-Farm

Monheim · Spendengelder in einen neuen Schaubienenstand hat Detlev Garn bereits Anfang des Jahres auf dem Apisticustag 2020 in Münster investiert. Feierlich eröffnet wurde der Stand mit geladenen Gästen passend am „Tag der deutschen Imkerei“.

 Detlef Garn hat den Schaubienenstand auf der Rheinwiesen-Farm in Monheim aufgebaut. 

Detlef Garn hat den Schaubienenstand auf der Rheinwiesen-Farm in Monheim aufgebaut. 

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

„Es ist ein sechs Waben-Schaubienenkasten“, erklärte Detlev Garn, selbst seit über 40 Jahren Imker, und öffnete die Holzklappe, so dass das rege Innenleben des Schaukastens gut sichtbar wird. Unzählige Bienen produzieren hier Honig, bevölkern die Brutwaben. „Die Königin ist blau gekennzeichnet“, verriet Garn. Aufgestellt wurde der Schaubienenkasten auf einer kleinen Grünfläche, die Platz für „ein grünes Klassenzimmer“ bietet. Denn natürlich wird der Schaubienenstand vor allem in der Kinder- und Jugendarbeit eingesetzt. Gleich daneben steht eine neue Honigschleuder aus Edelstahl, die für das Projekt gespendet wurde. „Drei Gläser Honig hab ich dafür bezahlt“, sagt Garn, der dankbar ist für die reiche Unterstützung, die das inzwischen dreijährige ehrenamtliche Rheinwiesen-Farm-Projekt bereits erhalten hat.

Unter den geladenen Gästen der Einweihung war auch Dr. Jan Dietzel vom NRW-Landwirtschaftsministerium, der sich über die große Zunahme an Imkern im Land freut. „Die Biene ist unser kleinstes Nutztier. Ohne Bienen geht es nicht, ohne Imker geht es nicht.“ Das Betätigungsfeld der Imker gehe weit über die Pflege der Bienenvölker hinaus. „Dazu gehört die Pflege der Natur, die ehrenamtliche Anlage von Blühflächen.“ Im vergangenen Jahr habe das Land sechs Millionen Euro für Blühstreifen und -flächen ausgegeben. „Es wurden 6133 Blühflächen angelegt“, so Dietzel.

Dass der Umwelt- und Artenschutz im Kreis Mettmann durch die dichte Besiedelung eine Herausforderung ist, betonte Landrat Thomas Hendele. „Wir unterstützen die Umweltbildungsstationen“, sagte er. „Uns geht es darum, den Leuten beizubringen, es ist nicht alles selbstverständlich.“

Dass das Vorkommen von Bienen, vor allem von Wildbienen, Schmetterlingen und Co. nicht selbstverständlich ist, ist dem Team der Rheinwiesen-Farm nur allzu bewusst, weshalb es neben ihrer Bildungsarbeit auch viel Zeit und Arbeit in das Gelände an der Deichstr. 22 steckt. Mit viel Erfolg, wie der kleine Rundgang mit Detlev Garn bewies. Der Streuobstwiesenstreifen mit alten und regionalen Apfelsorten gedeiht. „Ein weiteres Highlight ist der Honigbienenbereich“, erklärte Garn. „Er ist relativ naturnah mit über 100 Disteln und auch Kletten.“ Ein alter, halb verfallener Schuppen dient hier nicht dazu, ordnungsliebende Zeitgenossen zu ärgern, sondern bietet zahlreichen Tieren eine Heimat.

„Wir haben darin Hornissen, Bienen, Hummeln, Wespen und Vögel nisten da“, erklärte Garn. Bald wird er von Kletterpflanzen völlig überwuchert sein. „Eine Sensation ist, dass hier die erste schwarze Holzbiene unterwegs war“, freute sich Garn. „Da geht einem das Herz auf.“ Ziel der Rheinwiesen-Farm sei es, Menschen zu begeistern für Bienen, Schmetterlinge und Biodiversität. Bei so viel Herzblut aller Ehrenamtlichen kann das nur gelingen.

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