Freiluft-Ausstellung Fotos von wilden Deponien mahnen

Langenfeld · Die Foto-Ausstellung an den Fundorten wilden Mülls soll für Abfallvermeidung sensibilisieren. Denn auch Plastik schadet der Umwelt, weil es nicht abbaubar ist.

 Laura Leuders und Dirk Heinrichs möchten mit einer Fotoausstellung für das Thema „Wilder Müll“ sensibilisieren.

Laura Leuders und Dirk Heinrichs möchten mit einer Fotoausstellung für das Thema „Wilder Müll“ sensibilisieren.

Foto: Stefan Pollmanns

(elm) Wilde Müllkippen am Straßenrand, Abfallberge rund um Müllcontainer und überfüllte Mülleimer in der Fußgängerzone – wenn Abfall in die Umwelt gelangt, wird er zum Problem für Menschen, Tiere und Pflanzen – erst recht, wenn Giftstoffe wie Schwermetalle darunter sind. Die Umweltberaterin der Verbraucherzentrale NRW, Laura Leuders, und der städtische Abfallberater Dirk Heinrichs wollen mit einer Fotoausstellung für das Thema „Wilder Müll“ sensibilisieren.

„Wir Deutschen verstehen uns als Recycling-Weltmeister, doch unser Abfall-Problem wächst, weil wir immer mehr Müll erzeugen und vor allem auch immer mehr Müll als ‚Wilder Müll‘ in der Landschaft landet“, sagt Dirk Heinrichs. Vor allem an den Langenfelder Waldeingängen und Rastplätzen falle viel Müll an. „Die Fotos haben wir deshalb ganz bewusst an den Orten platziert, wo der wilde Müll tatsächlich entsteht“, erklärt Laura Leuders von der Verbraucherzentrale.

„Jeder Langenfelder häuft pro Jahr durchschnittlich 254 Kilogramm Haus- und Sperrmüll an“, so Heinrichs. Landen ausgediente Elektrogeräte, Altreifen, Altölkanister, Renovierungsabfälle und Bauschutt in Böschungen und im Wald, müssen diese nicht nur aufwändig und teuer entsorgt werden. Viele Stoffe aus diesen Produkten seien auch besonders schädlich für die Umwelt.

Aber selbst die Plastikflasche oder der Coffee-to-go-Becher sind – achtlos weggeworfen – ein Problem für die Umwelt, denn das Plastik wird nicht abgebaut, sondern zerfällt zu immer kleineren Teilen, dem Mikroplastik, informiert Heinrichs. Niemand könne heute die Folgen für die Nahrungskette abschätzen, über die die kleinen Plastikteile wieder zum Menschen zurückgelangten.

„Richtig recyceln ist gut, aber noch besser ist der Abfall, der gar nicht erst entsteht“, sagt deshalb Laura Leuders. „Jeder Plastikbeutel oder Coffee-To-Go-Becher, der nicht gekauft wird, kann auch nicht im Wald landen.” Welche Ausmaße wilde Müllkippen annehmen können, zeigt die Fotoausstellung der Abfall- und Umweltberatung, die an acht Stellen im Stadtgebiet zu finden ist. Die Plakate finden sich an den Stellen, wo in der Vergangenheit in großem Ausmaß wilde Ablagerungen zu finden waren.

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