Kreis Mettmann Landwirte fürchten Starkregen und Hagel

Kreis Mettmann · Die Aussichten auf hohe Erträge in diesem Jahr sind gut - bislang. Derzeit sind Erdbeeren sehr gefragt.

 Das Getreide, wie hier die Gerste, entwickelt sich gut. Die Landwirte wünschen sich einen sanften Landregen und danach wieder Sonne. Hagel und Starkregen wären allerdings fatal.

Das Getreide, wie hier die Gerste, entwickelt sich gut. Die Landwirte wünschen sich einen sanften Landregen und danach wieder Sonne. Hagel und Starkregen wären allerdings fatal.

Foto: Stefan Köhlen

Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Mettmann, schaut derzeit optimistisch auf die Felder: "Es sieht gut aus. Das Frühjahr war warm und feucht. Was fehlt, ist ein zweistündiger Landregen". Starkregen und Hagel würden das bislang positive Ergebnis trüben, so der Landwirt. Die verschiedenen Kulturarten befinden sich jetzt voll im Wachstum, sagt Marilena Kipp vom Rheinischen Landwirtschaftsverband in Bonn. Die Wachstums-Stadien könnten sich hierbei innerhalb des Rheinlands unterscheiden, da das Wetter sich in der letzten Zeit je nach Region sehr wechselhaft gezeigt habe. In manchen Gebieten gab es viele Gewitter mit starkem Regen, die für Probleme gesorgt haben, andere wünschen sich etwas mehr Regen herbei. Im Niederbergischen gab es - bis auf lokale Ausnahmen - kaum Unwetter und keinen Starkregen.

Das Getreide entwickele sich zur Zeit, bei der Gerste beispielsweise, besonders auffällig. Wo vorher noch alles grün war, sieht man jetzt die Grannen. Wichtig sei es hierbei auch, den Pflanzenschutz im Blick zu haben. Gerade in feuchter Witterung sind Pflanzen, Getreide etwa, anfällig für Pilzerkrankungen wie Gelbrost. Der Krankheitsdruck ist hier höher. "Die Bestände gut im Blick zu haben und darauf vorzubereiten ist dabei das A und O", sagt Kipp. Die Zuckerrüben sind noch klein, hier sei es einfach wichtig, dass sie einen guten Start hinlegen. Auffällig sei in diesem Jahr, dass die Bestände im Rheinland und im Niederbergischen unterschiedlich entwickelt sind. Schuld daran seien die Wetterbedingungen. Während auf manchen Flächen Gewitter mit Starkregen niedergingen und eventuell wegen Verschlämmung sogar neu eingesät werden musste, stehen andere Bestände bereits gut da. Witterungsbedingt sind die Kartoffeln in diesem Jahr acht bis vierzehn Tage später in die Erde gekommen, sie haben aber gut wieder aufgeholt. Auch hier haben es die Kulturen in Gebieten mit viel Regen schwerer, anderen fehlt er dafür. Es geht jetzt langsam los mit der Saison der Frühkartoffelernte. Der Raps ist weitestgehend verblüht. Aufgrund der hohen Temperaturen ging die Blüte sehr schnell vorbei. Ob das Auswirkungen auf die Erträge hat, lasse sich aber noch nicht abschätzen. "Wir rechnen mit einem durchschnittlichen Ergebnis", so Dahlmann. Die Salaternte im Freiland hat begonnen. Kopfsalat, Eissalat, Lollo Rosso, Lollo Bionda, Raisa, Kraussalat und Romanasalat werden jetzt wieder tagesfrisch auf den Feldern geerntet. Und: Die hohen Temperaturen der letzten Tage haben dafür gesorgt, dass die Erdbeerernte in vollem Gange ist. Fazit: Die Landwirte hoffen auf stabiles Wetter mit ausreichenden Niederschlägen. Nervös wird man eher bei Gewittern, da Hagel gerade den jungen Pflanzen, wie Zuckerrüben oder auch Sonderkulturen wie Erdbeeren oder Salat, gefährlich werden könne.

(RP)
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