Leichtathlet läuft allen davon Freddy Ruppert ist deutscher U23-Meister

Wetzlar · Der Leichtathlet vom SC Myhl siegt in Wetzlar im Hindernislauf über 3000 Meter und beeindruckt den Bundestrainer.

  Frederik Ruppert vor Robert Baumann, dem Sohn von 5000-Meter-Olympiasieger Dieter Baumann (1992).

Frederik Ruppert vor Robert Baumann, dem Sohn von 5000-Meter-Olympiasieger Dieter Baumann (1992).

Foto: Norbert Vohn

Bei den deutschen U23-Leichtathletik-Meisterschaften hat Frederik Ruppert zum großen Schlag ausgeholt. Der für den SC Myhl startende Mittelstreckler und Hindernisläufer hat sich im hessischen Wetzlar den Meistertitel über 3000 Meter Hindernis gesichert. Und dies, obwohl alle fünf Läufer, die die Norm für die Europameisterschaften im schwedischen Gävle bereits gelaufen hatten, ebenfalls an der Startlinie standen.

„Nach über zwanzig Jahren haben wir im deutschen Hindernisbereich wieder mal eine solche Luxussituation, dass wir aus mehr als zwei bis drei Läufern die Teilnehmer für die internationalen Meisterschaften auswählen können“, sagte Bundestrainer Enrico Ausmuss (Erfurt). Er war bereits in Karlsruhe vor vier Wochen von Rupperts Fähigkeiten angetan. „Und jetzt hat er auch technisch noch aufgerüstet“, meinte der Erfurter.

Es war ein Rennen, dass Freddy Ruppert von Anfang an mitgestaltete, um somit nicht nur reagieren zu können. „Ich wäre gerne schon eine Runde eher angetreten, aber abgesprochen hatte ich mit meinem Trainer nach dem letzten Wassergraben“. Dass es dann schon 280 m vor dem Ziel passierte, entschied der Athlet kurzerhand selbst. Und er hatte Recht damit, denn die Konkurrenz wurde in einem Steigerungslauf, der nach dem letzten Wassergraben in einem wahren Sturmlauf gipfelte, quasi aus dem Rennen genommen.

Mit 8:44,61 Minuten gewann er nicht nur souverän, sondern erfüllte die Norm für Schweden schon zum zweiten Mal. Nach seinem dritten Platz über 2000 Meter Hindernis 2014 in Wattenscheid und Bronze im vergangenen Jahr über 800 Meter in Heilbronn setzte sich Ruppert nun an die Spitze der bundesdeutschen Hindernisarmada.

Doch nicht nur er glänzte bei diesen Meisterschaften, denn mit Hannes Vohn, Jonas Völler und Moritz Ringk gab es noch weitere Myhler Akteure, die hervorragende Leistungen mit nach Hause brachten. Allen voran der noch der U20 angehörende Moritz Ringk, der über 800 Meter erst den Vorlauf absolvieren musste, um sich den Endlauf am zweiten Wettkampftag zu sichern. Dies tat „Mo“ mit Bravour und einer taktischen Meisterleistung. Die Zielgerade heruntersprintend erreichte er das Ziel nach 1:51,73 Minuten und belegte damit Rang vier. Damit war der noch stärker besetzte Endlauf gesichert. Insgesamt waren sieben Läufer über 800 Meter angetreten, die eine Bestzeit von 1:49,71 bis 1:47,16 aufzuweisen hatten. Nach seinen 1:52,08 Minuten lagen drei weitere Hochkaräter nur ein paar Zehntel Sekunden vor Ringk. Final erreichte der junge Myhler mit dieser Zeit Rang fünf.

Den ersten Wettkampftag hatte aus Myhler Sicht Hannes Vohn beendet, der über 5000 Meter angetreten war. Bei sehr warmen Bedingungen lief er mit 15:05,26 Minuten seine zweitbeste Zeit und erreichte mit Rang zehn noch eine Top-Ten-Platzierung. Diese sicherte er sich allerdings erst aufgrund seines wieder einmal bärenstarken Endspurts.

Der vierte im Bunde war der ebenfalls noch der U20 angehörende Jonas Völler. Er stand im Finale über 1500 Meter und hatte es ebenfalls mit der deutschen Spitze zu tun. Völler fand sich in einem taktisch geprägten Rennen wieder, in dem es auf die letzten 500 Meter ankam. Und auch in Wetzlar wurde am Ende „geknüppelt“, was die Beine hergaben. In diesem Feld behauptete sich der junge Myhler gut und belegte in 4:09,09 Minuten Rang sieben. Damit war er der schnellste U20er in diesem Finale.

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