Leichtathletik Ein Crosslauf ohne Corona-Sorgen

Weeze · Der Aufwand hat sich gelohnt: Nach der Absage im Januar stellte die Leichtathletik-Abteilung des TSV Weeze eine neue Veranstaltung auf die Beine. 213 Sportler machten mit, besonders schnell war Christoph Verhalen unterwegs.

Christoph Verhalen vom TuS Xanten) entschied den Hauptlauf über 5500 Meter in der ausgezeichneten Zeit von 18:46 Minuten für sich.

Christoph Verhalen vom TuS Xanten) entschied den Hauptlauf über 5500 Meter in der ausgezeichneten Zeit von 18:46 Minuten für sich.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Der Turn- und Spielverein Weeze hat es geschafft: Der siebte Crosslauf konnte in Corona-Zeiten stattfinden. Ursprünglich hatte die Laufveranstaltung bereits Ende Januar über die Bühne gehen sollen, doch damals machte die Pandemie noch einen Strich durch die Rechnung. „Nun hat alles geklappt. Weil das Wetter super war, musste auch niemand geballt auf engem Raum stehen. So musste man sich mit Blick auf Corona überhaupt keine Sorgen machen“, sagt Karl-Heinz Weyenberg, der für seinen Verein viele Jahre als Leichtathletik-Abteilungsleiter im Einsatz war. Insgesamt 213 Athleten fanden am Samstag ins Ziel.

Start- und Zielort war wie gewohnt das August-Janssen-Sportzentrum an der Bundesstraße 9. Von dort aus hatten die Teilnehmer die Wahl zwischen etwa 1000 und 1800 Meter langen Runden, die je nach Wettkampf mehrfach absolviert werden mussten. Der Weg führte von den Tennisplätzen des TSV aus in den nahe gelegenen Wald in Richtung Ehrenfriedhof und wieder zurück zum Stadion.

„Mit der Teilnehmerzahl sind wir sehr zufrieden. Man merkt, dass die Leute sich freuen, endlich wieder an Laufveranstaltungen teilnehmen zu können. Die Menschen sind glücklich wieder nach Hause gefahren. Diesen Eindruck hatten wir zumindest als Veranstalter“, sagt Weyenberg. Beliebt war etwa der Bambinilauf über 400 Meter. Bei den Mädchen der Altersklasse U 8 setzte sich Lia Verheyen nach 1:46 Minuten durch, bei den Jungen behielt Hannes Gierenz (beide Kevelaerer SV) mit einer Zeit von 1:31 Minuten die Oberhand.

Bei den Schülerinnen der Altersklasse U 10 überzeugte allen voran Melia Thelen vom TuS Xanten, sie benötigte 4:28 Minuten für einen Kilometer. Bei den Jungen setzte sich Leon Leiendecker mit 4:21 Minuten (ASV Duisburg) vor Bjarne Schroers (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) mit 4:24 Minuten durch. Bei den Schülern U12 bis U14 behielt Hannes Rolf vom Gocher Turnverein mit 6:08 Minuten die Oberhand. Sein Pendant bei den Mädchen dieser Generation war Lea Topp vom SV Sonsbeck (7:04 Minuten), die vor ihren Vereinskolleginnen Lenja Ingendahl (7:09) und Leni Harrer (7:28) gewann. Sie mussten 1800 Meter zurücklegen.

Die Nachwuchsathleten im Alter zwischen 16 und 18 Jahren mussten 2900 Meter rennen. Liam Ingendahl vom SV Sonsbeck (10:29 Minuten) siegte vor Tyler Smuda (10:37) von Triathlon Mülheim. Das schnellste Mädchen war Leonie Sophie Seltmann (11:17) vom Turnverein Goch. Mit 76 Sportlern war der Crosslauf der Senioren über 5500 Meter jedoch am besten nachgefragt. Carolin Joeken aus Kleve, die für die Laufgemeinschaft Alpen an den Start ging, behielt bei den Frauen die Oberhand.

„Es war toll, alle bekannten Gesichter nach langer Zeit endlich wiederzusehen und gemeinsam an der Startlinie zu stehen. Es war ein schöner, anspruchsvoller und abwechslungsreicher Kurs - durch Wald, über Singletrails, Wiesen und durchs Stadion“, sagt Joeken, die sonst zuvorderst in der Hundesportart Canicross unterwegs ist. Zum Hintergrund: Beim Canicross handelt es sich um eine Zugsportart mit Hund. Es gibt verschiedene dieser Zugsportarten, immer ist der Sportler zu Fuß unterwegs. Über eine elastische Leine verbunden, bewältigen Mensch und Hund einen Waldweg, eine Berglandschaft oder einen matschigen Pfad. Dabei fungieren sie als Team, die Strecken werden auch Trails genannt. Der Hund zieht den Jogger durch eine durchschnittlich fünf bis zehn Kilometer lange Strecke.

„Der Crosslauf war für mich ein sehr guter Formcheck, um zu sehen, wo ich leistungsmäßig aktuell stehe und ob das Training tatsächlich in der von mir erhofften Weise anschlägt“, sagt Carolin Joeken, die sich aktuell auf die Canicross-Weltmeisterschaft vorbereitet, die Ende April in Frankreich stattfindet. Für die Strecke in Weeze benötigte sie 20:43 Minuten. Zweitschnellste Frau war Carolin Peters (23:11) aus Goch vor Theresa Stevens (23:37) vom SV Sonsbeck.

Schnellster Mann im Ziel war Christoph Verhalen (TuS Xanten) mit einer Zeit von 18:46 Minuten. Hinter ihm folgten Jens Gisbers (19:42 Minuten, LV Marathon Kleve) und Karsten Janßen (19:49 Minuten, Asics Frontrunner). Lokalmatador Paul Foreman vom Turn- und Spielverein benötigte für die 5500 Meter 20:54 Minuten und traf als Neunter im Ziel ein.

Und wie hoch war das Leistungsniveau in diesem Jahr entlang der Bundesstraße 9? „Die Sieger haben ohne Zweifel gute Zeiten hingelegt. Dahinter aber fehlt es an der Breite. Das sagen wir allerdings seit Jahren. Vor 30 Jahren war das Feld deutlich schneller“, sagt Karl-Heinz Weyenberg. Die Trainingsbereitschaft habe gelitten, andere Sportarten sind auf dem Vormarsch. „Der Laufsport boomt seit Jahren. Allerdings geht es da eher ums Joggen, nicht so sehr um den leistungsorientierten Sport“, sagt Karl-Heinz Weyenberg, dessen Verein den Crosslauf 2023 möglichst wieder im Januar ausrichten will.

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