Konjunkturumfrage der IHK Aachen Wirtschaft im Erkelenzer Land erholt sich und setzt auf 2021

Erkelenzer Land · Die Unternehmer im Erkelenzer Land blicken überwiegend optimistisch auf die nächsten Monate. Mehr als die Hälfte gibt an, dass die Krise bislang keine Auswirkungen auf die finanzielle Lage hat.

 Eine EC-Karte wird an ein Kartelesengerät gehalten (Symbolfoto).

Eine EC-Karte wird an ein Kartelesengerät gehalten (Symbolfoto).

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Die Corona-Pandemie hat für einen deutlichen Einbruch der Konjunktur auch im Erkelenzer Land gesorgt. Jetzt mehren sich die Anzeichen dafür, dass sich die wirtschaftliche Lage bessert. Das geht aus einer aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen hervor.

Die Geschäftslage der Betriebe im Erkelenzer Land und im Kreis Heinsberg ist überwiegend gut. 28 Prozent der Befragten melden nach Angaben der IHK gute Geschäfte, 18 Prozent sind unzufrieden. Positiv ist die Lage vor allem im Großhandel (Saldo: +88) und im Einzelhandel (Saldo: +61). Die Aussichten für die kommenden Monate haben sich im Erkelenzer Land kaum verändert: 28 Prozent der Befragten prognostizieren gute Geschäfte, 31 Prozent rechnen mit einer rückläufigen Entwicklung. Am besten sind die Prognosen im Einzelhandel (Saldo: +8) und im Großhandel (Saldo: +6).

An der Konjunkturumfrage der IHK Aachen beteiligten sich insgesamt mehr als 380 Unternehmen mit insgesamt 33.800 Beschäftigten. „Trotz der Stabilisierung rechnet ein Großteil der Unternehmer in diesem Jahr mit einem deutlichen Umsatzrückgang von durchschnittlich rund 17 Prozent“, sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. Entsprechend haben sich auch deren Erträge negativ entwickelt. Aber: „Liquiditätsengpässe sind nach wie vor die Ausnahme. Mehr als jeder zweite Befragte gibt an, dass die Krise bislang keine Auswirkungen auf die finanzielle Lage des Unternehmens hat.“

Die meisten Unternehmer gehen laut der Umfrage davon aus, dass sich die Konjunktur in den kommenden Monaten wieder erholt und setzen auf eine Verbesserung ihrer Lage im neuen Jahr. „Zwei Drittel rechnen mit einer Rückkehr zur geschäftlichen Normalität bis spätestens Ende 2021 – ein weiteres Viertel erwartet das schon in diesem Jahr“, sagt Bayer.

Rund jeder dritte Befragte rechnet mit einem Anstieg der Nachfrage bereits in den nächsten Monaten, jedes fünfte Unternehmen ist noch skeptisch. Vor allem in der Industrie haben sich die kurzfristigen Erwartungen deutlich verbessert, auch wegen besserer Exportaussichten. Zugleich steigt die Investitionsbereitschaft wieder, während die Unternehmer bei der Personalplanung noch zurückhaltend sind.

Die Arbeitslosenquote stieg in der Region Aachen binnen eines Jahres um 1,3 Prozentpunkte auf 7,5 Prozent. In NRW liegt sie bei 8,2 Prozent, in Deutschland bei 6,4 Prozent. „Das Instrument der Kurzarbeit wird vor allem noch in der Industrie, aber auch von Dienstleistern genutzt. Im Vergleich

zum Frühjahr haben die Zahlen zur Kurzarbeit aber eine klar rückläufige Tendenz“, erklärt Bayer. Als größte Risiken für die Konjunktur sehen die Unternehmer weiterhin den Rückgang der Inlands- und Auslandsnachfrage sowie die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in Folge der Corona-Pandemie.

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