Wirtschaft im Erkelenzer Land Der Strukturwandel beginnt in den Köpfen

Erkelenzer Land · Nach der Braunkohle: Die IHK Aachen will mehr Wertschöpfung vor Ort generieren und neue Arbeitsplätze in der Region schaffen, um aus dem Rheinischen Revier ein „Morgen-Land“ zu machen.

 Wie wollen wir in Zukunft arbeiten? Darüber tauschte sich IHK-Präsidentin Gisela Kohl-Vogel (l.) mit Unternehmern aus dem Rheinischen Revier aus.

Wie wollen wir in Zukunft arbeiten? Darüber tauschte sich IHK-Präsidentin Gisela Kohl-Vogel (l.) mit Unternehmern aus dem Rheinischen Revier aus.

Foto: Heike Lachmann

(RP) Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen will mit Nachdruck die wirtschaftlichen Herausforderungen der Zukunft anpacken, damit der Strukturwandel im Rheinischen Revier gelingt, zu dem auch der Kreis Heinsberg und insbesondere die Stadt Erkelenz mit dem Braunkohletagebau Garzweiler gehört.  „Wir stehen heute vor grundlegenden Zukunftsfragen“, verdeutlichte IHK-Präsidentin Gisela Kohl-Vogel die Dringlichkeit der anstehenden Aufgaben während der Eröffnung des diesjährigen Dialogforums Blauer Teppich im Krönungssaal des Aachener Rathauses.

„Wie wollen wir morgen leben und arbeiten? Wie meistern wir als Wirtschaft und Gesellschaft den demografischen Wandel, Dekarbonisierung und Digitalisierung? Welche Chancen und Perspektiven werden wir unseren Kindern und Enkelkindern ermöglichen?“ Damit diese und weitere drängende Fragen nachhaltig beantwortet werden, rief Kohl-Vogel die mehr als 300 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung dazu auf, gemeinsam die wirtschaftliche Zukunft der Region zu gestalten.

„Der Strukturwandel beginnt in unseren Köpfen und muss jetzt schnell und konsequent in Taten münden“, fordert die IHK-Präsidentin. Zugleich ist sie überzeugt: „Die Menschen in unserem IHK-Bezirk – in der Städteregion Aachen und in den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg – können Strukturwandel.“ Seit den 1980er-Jahren siedeln sich in dem einstigen Steinkohle-Revier verstärkt Technologieunternehmen an. Rund 1800 Betriebe haben in diesem Segment bereits mehr als 36.000 Arbeitsplätze in der Region geschaffen. Der aktuelle Strukturwandel sei eine weitere Möglichkeit, die Zukunft des Rheinischen Reviers proaktiv zu gestalten. „Die IHK Aachen ist als Vertreterin der Wirtschaft dazu bereit“, betont Kohl-Vogel. „Wir werden uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass durch verbesserte Rahmenbedingungen innovative Unternehmen gezielt unterstützt werden, um mehr Wertschöpfung vor Ort zu generieren und neue Arbeitsplätze in der Region zu schaffen.“

Ziel der IHK Aachen ist es, aus dem Rheinischen Revier ein Morgen-Land zu machen – eine wirtschaftlich starke Region mit zukunftsfähigen Arbeitsplätzen. Folgerichtig ging es in den beiden Gesprächsrunden des Blauen Teppichs darum, welche Möglichkeiten der Strukturwandel Menschen und Unternehmen im Rheinischen Revier bietet und wie das Ideal einer nachhaltigen, innovativen und lebenswerten Region effizient erreicht werden kann.

 Gisela Kohl-Vogel kündigte eine Weiterbildungsoffensive der IHK Aachen an, die auf Bedarfe der Unternehmerinnen und Unternehmer zugeschnitten ist. Außerdem will sie Kommunen dabei unterstützen, Modellschulen für berufliche Bildung zu etablieren, in denen Schülerinnen und Schüler durch Praktika nicht nur frühzeitig fit für den Arbeitsmarkt gemacht werden, sondern auch schneller und einfacher einen passenden Ausbildungsplatz in der Region finden. „Wir, die Wirtschaft, stehen dafür bereit“, versicherte sie.

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