Warenhauskonzern: Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser
EILMELDUNG
Warenhauskonzern: Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser

Prognose 2040 So sehen Krefelds Chancen für die Zukunft aus

Krefeld · Rheinanlieger-Städte wie Düsseldorf, Köln und Bonn werden bis ins Jahr 2040 kräftig wachsen. Laut Prognose der Landesstatistiker wird Krefeld davon nicht in dem erwarteten Maße profitieren. Doch einige Punkte geben Grund zur Hoffnung. Die Politik muss daraus die richtigen Schlüsse ziehen.

 Das Rathaus in Krefeld. (Symbolbild)

Das Rathaus in Krefeld. (Symbolbild)

Foto: Jens Voss

Bis 2040 geht noch viel Zeit ins Land. Die Stadt Krefeld wird dann ein anderes Gesicht haben. Einige vielversprechende Projekte werden realisiert sein, andere nicht. Als Großstadt am Rhein und im Speckgürtel der pulsierenden Landeshauptstadt Düsseldorf sollte Krefeld von seiner Lage profitieren. Das werde die Stadt in gewisser Weise auch tun, prognostiziert das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (IT.NRW). Bis ins Jahr 2040 werden demnach deutlich mehr Menschen in die Seidenstadt ziehen als die Kommune verlassen. Plus 6,3 Prozent betrage das Saldo.

Unterm Strich wird die Einwohnerzahl dennoch geringfügig sinken. Von aktuell 226.700 auf 223.400 Einwohnern. Das entspricht einem Rückgang der Bevölkerung um 1,5 Prozent. Es hätte schlechter kommen können. Das Minus ist der Tatsache geschuldet, dass in Krefeld salopp gesprochen viel und gerne gestorben wird. Die Zahl der Todesfälle übersteigt die Zahl der Geburten laut Prognose der Landesstatistiker um 7,8 Prozent. Erst vor rund drei Wochen hatten wir berichtet, dass In keiner anderen Stadt Nordrhein-Westfalens im vergangen Jahr mehr gestorben wurde als in Krefeld. Zumindest was den Anstieg in Prozent im Vergleich zum Vorjahr anbetrifft. Die 2987 Sterbefälle sind nicht nur der höchste Wert in der Seidenstadt seit gut zehn Jahren, sondern bedeuten auch eine Zunahme um 8,1 Prozent im Vergleich zu den 2763 Todesfällen in 2017.

Viel günstiger sieht es bei den so genannten Wanderungen aus. Aktuelle Zahlen belegen, dass im vergangenen Jahr 1085 Personen mehr in die Stadt gezogen als aus der Stadt weggezogen sind. 12.409 Männer, Frauen und Kinder fanden in Krefeld ein neues Zuhause. Etwa die Hälfte kam aus Nordrhein-Westfalen. Die andere Hälfte unterteilt sich in 1480 Menschen aus den übrigen Bundesländern Deutschlands und 4684 Menschen aus dem Ausland. Bei den Fortgezogenen ist die Aufteilung – allerdings auf niedrigerem Niveau – ähnlich. Positiv ist auch der jüngste Krefelder Trend: Der Zuzug von Personen ist mit plus 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr weit über dem Landesdurchschnitt von plus 0,2 Prozent. Der Wegzug hingegen ist deutlich geringer als im Landesmittel mit ebenfalls plus 0,2 Prozent. In der Seidenstadt ist die Zahl der Fortzüge um 3,9 Prozent gesunken.

Auch demografisch betrachtet macht die Bevölkerungsentwicklung Hoffnung. Krefeld ist 2040 laut Prognose eine junge Stadt: 45,5 bis 47,5 Jahre im Durchschnitt alt. Einwohner, die statistisch gesehen mitten im Berufsleben stehen. Mehr als 20 Jahre weiter sollte auch der Strukturwandel nach dem Niedergang der Textilindustrie ein Stück weit bewältigt sein. Die Änderung und Verbesserung der Sozialstruktur der Bewohner Krefelds ist eine Herkulesaufgabe der Politik. Mit der Ausweisung neuer Baugebiete in den Stadtteilen wollen sie Anreize für diejenigen schaffen, denen das Wohnen in den Ballungszentren zu teuer wird. Eine stabile oder besser noch wachsende Einwohnerzahl ist für die sichere Finanzierung der Infrastruktur und der städtischen Angebote von immenser Bedeutung.

Im Jahr 2018 sind 448.459 Personen nach Nordrhein-Westfalen gezogen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 1494 bzw. 0,3 Prozent weniger Zuzüge als ein Jahr zuvor. Im gleichen Zeitraum verließen mit 395.988 aber auch 2343 beziehungsweise 0,6 Prozent weniger Personen das Land als 2017. Damit sind im vergangenen Jahr 52.471 Menschen mehr nach NRW gezogen als das Land verlassen haben. Der Wanderungsgewinn war damit höher als im Vorjahr (plus 51.622).

306.232 Personen zogen 2018 aus dem Ausland nach NRW; das waren 1,0 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die meisten Zuwanderer kamen aus Rumänien (45.559), Polen (31.480) und Bulgarien (18.835). Ins Ausland zogen im Jahr 2018 insgesamt 243.384 NRW-Bürger; das waren 0,4 Prozent mehr als 2017. Die drei am häufigsten gewählten Zielländer decken sich mit den bedeutendsten Herkunftsländern (Rumänien: 34.558; Polen: 28.293; Bulgarien: 12.720). Insgesamt zogen damit 62.848 Personen mehr aus dem Ausland nach Nordrhein-Westfalen als das Land verlassen haben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort