Abend in der Reihe Treppenwitz des Stadtmarketing Krefeld Wortwitz auf der Krefelder Rathaustreppe

Krefeld · „Wortwitz im Rathaus“ war am Wochenende angesagt: Im Treppenhaus fand ein vergnüglicher Poetry-Slam statt. Zuvor allerdings führte die Kunsthistorikerin Filomena Lopedoto die Besucher durch den Gebäudekomplex.

 Im Treppenhaus des Rathauses ging es vergnüglich zu: Poetry Slam war angesagt.

Im Treppenhaus des Rathauses ging es vergnüglich zu: Poetry Slam war angesagt.

Foto: Stadt Krefeld

Zunächst berichtete sie aus der Geschichte des Hauses: Es wurde am Ende des 18. Jahrhunderts von den von der Leyens errichtet. Architekt des Schlosses im angesagten klassizistischen Stil war Martin Leydel.

Die mennonitische Familie von der Leyen ist im 17. Jahrhundert nach Krefeld gekommen und war anfangs in der Posamentenweberei tätig. Später verlegte sie sich auf den Handel mit Seide; daher erhielt sie den Beinamen Seidenbarone. Für das Stadtpalais, so berichtete Filomena Lopedoto, sei die Stadtmauer ausgekerbt worden: „Damit die Familie auch einen Garten hat.“ 25 Jahre später wurden nach den Plänen des Düsseldorfers Vagedes die Wälle angelegt, einer von ihnen verlief direkt hinter dem Schloss.

1860 kaufte die Stadt das Schloss und baute es zum Rathaus um. Ende des 20. Jahrhunderts erfolgte eine Erweiterung in Richtung Westwall im neobarocken Stil. Der linke Flügel, zur St.-Anton-Straße gelegen, wurde von dem Architekten Hans Volger geplant. Hier verwies Filomena Lopedoto auf viele Details, stellte Bezüge zum Bauhaus her und zeigte schließlich auch den historischen Ratssaal, vorbei an Werken von Herbert Zangs oder des Uerdingers Adolf Luther.

Die Führung durch die Treppenhäuser des Rathauses dauerte eine Stunde – die Gruppe marschierte 160 Stufen hinauf und hinunter. Dann nahmen alle auf den Treppenstufen Platz und bekamen viel Poesie geboten. Die Moderation hatte Björn Gögge, der für Johannes Floehr eingesprungen war: „Wer ihn kennt, weiß, dass er ein großer Fußballfan ist“, erklärte Gögge Floehrs Abwesenheit am Freitag.

Fünf Zuhörer stellten sich als Juroren zur Verfügung und vergaben Punkte zwischen 1 und 10 – es gab aber kein einziges Mal weniger als sechs Punkte. Die Slammer: Rainer Holl (Leipzig), Antje Haupt, Carolin Annuscheit, Elena Nern (beide aus Duisburg) und August Klar aus Paderborn. Es gab für die Zuhörer fünf Nummern vor der Pause, fünf danach – eine spannende Mischung aus Nachdenklichem, Heiterem, Klugem und Fantasievollem. Szenenapplaus erhielt August Klar für seine witzigen Geräusche, mit denen er Tiere, Musikinstrumente oder Maschinen nachmachte und damit seinen Vortrag sehr lebendig machte.

Gewinnerin Antje Haupt erhielt eine Krefeld-Tasche mit einem Spiel und einer Platte. Nächster Termin: 6. und 7. September, Kabarett-Abend mit Stefan Verhasselt.

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