Zoo Krefeld Neues Projekt: Ein Wald für Schimpansen

Krefeld · Das neue große Bauprojekt des Krefelder Zoos wird spektakulär: ein Wald für die Schimpansen. Ab den Sommerferien wird der Förderverein der Zoofreunde für die Außenanlage der intelligenten Primaten Spenden sammeln.

 Noch leben die Schimpansen nur im Affenhaus des Krefelder Zoos.

Noch leben die Schimpansen nur im Affenhaus des Krefelder Zoos.

Foto: Zoo Krefeld

Nach dem Gorilla-Garten planen Zoo und Zoofreunde eine weitere Außenanlage für die Bewohner des Affentropenhauses. Auf der Jahreshauptversammlung der Zoofreunde gab der alte und neue Vorsitzende der Krefelder Zooförderer, Friedrich R. Berlemann, Mittwochabend im Ricarda-Huch-Gymnasium den Startschuss zu dem ambitionierten Bauprojekt, das über zwei Millionen Euro kosten wird.

Wer den Gorilla-Garten kennt, weiß, dass die Außenanlagen des Zoos echte Hingucker sind. So soll es auch bei dem Schimpansen-Wald sein, der seinem Namen alle Ehren machen wird. „Die Bäume werden stehen bleiben. Darüber wird sich eine aufwendige Netzkonstruktion spannen, die den Tieren größtmögliche Bewegungsfreiheit lässt“, erklärte Berlemann. Ab den Sommerferien werden die Zoofreunde Spenden für das Großprojekt sammeln. Ähnlich wie bei Gorilla-Garten und Erdmännchen-Lodge wird auch beim Schimpansen-Wald in einem Info-Häuschen über den Bau der Anlage und das aktuelle Spendenaufkommen informiert werden.

Das neue Außengehege soll 1300 Quadratmeter groß sein und ans Affentropenhaus anschließen. Es wird sich dort befinden, wo heute noch Kängurus und Pelikane leben. Bis also an eine Realisierung der Pläne gedacht werden kann, wird deswegen noch einige Zeit vergehen. Zuerst ziehen die großen Wasservögel um, für die aktuell eine als Lagune bezeichnete Anlage angrenzend an die Afrika-Savane in der Nähe der Zebras gebaut wird. „Der Umbau hat begonnen. Wir rechnen damit, dass die Pelikan-Lagune im Spät-Herbst fertiggestellt wird“, sagte der Vorsitzende. Damit wäre dann auch das Problem gelöst, dass die Pelikane durch die Graureiher erheblich beim Fressen gestört werden. Auf der neuen Anlage können sie nicht nur ungestört Fische verschlingen, sondern auch zwischen Teich und Warmhaus wählen. Die Kängurus werden in Zukunft auf einer Anlage schräg gegenüber von den Schildkröten zu finden sein.

Das Zoo-Team hat schon eine erste Vorstellung, wie ein Schimpansen-Wald aussehen könnte. Eins steht fest: ausbruchsicher muss er sein. „Schimpansen sind wahre Ausbruchskünstler. Wenn sie Richtung Sport wandern würden, wäre mir das ja noch wurscht, aber wir müssen ja auch an die Berliner Straße und die damit verbundene Unfallgefahr denken“, meinte Zoodirektor Wolfgang Dreßen mit einem Augenzwinkern.

Zurzeit lebt eine Schimpansen-Gruppe im 1975 erbauten Affentropenhaus. Sollte die neue Außenanlage fertig sein, besteht die berechtigte Hoffnung, dass der Krefelder Zoo weitere, jüngere Tiere bekommt. Der Schimpansen-Wald gehört mit dem Gorilla-Garten zum Projekt „Menschenaffen-Park“. Abschließend, im dritten Teil dieses Projektes, sollen sich auch die Orang-Utan an der frischen Luft aufhalten können.

Weitere Neuigkeiten aus dem Zoo: Ein sibirisches Tiger-Weibchen bewohnt zurzeit die verwaiste Tiger-Anlage. „Hanya“ kommt aus dem Kölner Zoo und ist deutlich größer als der letzte Bewohner der Anlage, Sumatra-Tiger „Beludru“.

Nachwuchs gab es nach langer Pause bei Moschusochsen und Guanakos. Zwei weibliche Kälbchen ziehen derzeit die Moschusochsen groß, die die ersten Wochen gut überstanden haben. Eine Aufzucht gilt als schwierig. Deswegen sind die Jungtiere auch erst in einigen Wochen auf der Anlage zu sehen. Ebenfalls ein Weibchen kam bei den Guanakos zur Welt. Es ist das erste Jungtier seit 18 Jahren. Immerhin 13 Jahre dauerte die Pause bei den Wasserschweinen, die sich derzeit um drei Junge kümmern, genauso wie die Löffelhunde, die ebenfalls vorher länger pausiert hatten.

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