Gesamtschule Uerdingen Pilotprojekt in Krefeld - Schüler lernen das Imkern

Krefeld · Der Imkerverein hat der Gesamtschule Uerdingen zwei Bienenvölker geschenkt. Mit dem Projekt „Bee To School“ sollen Schüler Wissenswertes über die Natur lernen und an das Handwerk der Imkerei herangeführt werden.

 Lehrer Peter Frank (l.) wird die Bienen-AG leiten. Peter Benger (v.r.), Claudia Killbert und  Bernhard Ruppert vom Imkerverein spendeten die Bienenvölker.

Lehrer Peter Frank (l.) wird die Bienen-AG leiten. Peter Benger (v.r.), Claudia Killbert und  Bernhard Ruppert vom Imkerverein spendeten die Bienenvölker.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

„Bee To School“ heißt ein neues Projekt an der Gesamtschule Uerdingen. Der Krefelder Imkerverein hat der Schule zwei Bienenvölker geschenkt, die künftig im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft gepflegt werden. Vielleicht wird es irgendwann auch einen eigenen Schul-Honig geben. Aber das, erklärt Biologielehrer Peter Frank, der das Projekt leitet, sei nicht das Hauptziel. Vielmehr sollen die Kinder und Jugendlichen  ein Bewusstsein für die Bedeutung und den Wert der kleinen Tierchen entwickeln. „In der Schul-AG lernen die Schüler Wissenswertes über die Lebensweise und den Lebensraum der Bienen. Darüber hinaus wollen wir den Kindern auch das Handwerk der Imkerei beibringen“, sagt der Vorsitzende des Imkervereins Bernhard Ruppert. Die Schüler werden Bienen nicht nur theoretisch kennenlernen, sondern auch in der Natur beobachten können.

Noch steht das Projekt, das im Februar gestartet ist, ganz am Anfang und musste wegen der Corona-Pandemie pausieren. Nun steht den Kindern und Jugendlichen der Gesamtschule viel Arbeit bevor. Der etwa 300 Quadratmeter große und verwilderte Schulgarten neben dem Pausenhof soll bienenfreundlicher gestaltet werden. Dafür werden Obstbäume oder Blumen benötigt, die reichlich Nektar haben. Um so richtig in die Imkerein einzusteigen, fehlt es derzeit an der entsprechenden Ausrüstung nebst Werkzeugen sowie Schutzkleidung für die Kinder: „Wir haben einen Finanzbedarf von insgesamt 2800 Euro, um die Kinder auszurüsten. Weitere Bienenstöcke würden mehrere hundert Euro kosten. „Daher hoffen wir auf Spenden“, sagt Peter Benger, Schatzmeister des Imkervereins Krefeld.

Geleitet wird das Bienen-Projekt von Biologielehrer Peter Frank. Er ist froh über die zwei Bienenstöcke, die der Krefelder Imkerverein gespendet hat. Dadurch konnte er nicht nur das Schul-Projekt verwirklichen, sondern sich auch einen kleinen Traum erfüllen: „Bienen sind enorm wichtig für das Ökosystem. Der Zusammenhang zwischen Natur, Mensch und Lebewesen ist hoch interessant – dieses Verständnis möchte ich an die Kinder herantragen“.  Das Imkern kennt Frank von Kindesbeinen an: Bereits sein Großvater war Imker, von ihm hat er sich inspirieren lassen.

Die Bienen-AG mit insgesamt 15 Teilnehmern wird sich einmal die Woche treffen. Die Sechst- bis Neuntklässler erwarten abwechslungsreiche Aufgaben. Dazu zählt beispielsweise die Pflege der Blumenwiese. Doch eine der Hauptaufgaben sei es, die Gesunderhaltung des Bienenvolkes zu gewährleisten. „Es ist ebenfalls wichtig, dass die Schüler eine Bindung zu den Lebewesen aufbauen und sie als solches wahrnehmen. Sie müssen zudem lernen, Verantwortung zu tragen“, sagt Peter Frank. Auch Handwerkliches, wie das Schleudern von Honig, steht auf dem Lehrplan.

In einem Bienenvolk leben etwa 40.000 bis 60.000 Bienen. Ideal fände es für Bio-Lehrer Frank, wenn zwei Schüler sich die Verantwortung für ein Bienenvolk teilen könnten. Doch für die Anschaffung weiterer Völker fehlt derzeit das Geld.

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