Keine Anschlagsabsicht in Krefeld Mann raste unter Drogeneinfluss mit Auto aufs Polizeipräsidium zu

Krefeld · Ein Mann fuhr am Mkittwoch mit qualmendem Auto auf das Polizeipräsidium in Krefeld zu. Inzwischen ist der Mann wieder auf freiem Fuß. Es liegen laut Staatsanwaltschaft keine Haftgründe vor. Er handelte unter Drogeneinfluss.

 Das Auto als mutmaßliches Tatwerkzeug war gesichert und wurde abgeschleppt.

Das Auto als mutmaßliches Tatwerkzeug war gesichert und wurde abgeschleppt.

Foto: Jungmann

Für einen kurzen Moment befürchteten Beamte der Polizei einen Anschlag auf ihr Präsidium am Nordwall in Krefeld. Ein Mann war mit einem qualmendem Auto auf das Gebäude zugefahren, es abgestellt und dann die Flucht ergriffen. Gestern gaben Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Erklärung Entwarnung. Der nach seiner Flucht festgenommene Tatverdächtige sei nach dem Ergebnis der weiteren Ermittlungen aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen worden. Er habe keine Anschlagsziele verfolgt. Die ihm nach derzeitigem Ermittlungsstand noch zur Last zu legenden Straftatbestände seien unter anderem Fahren unter Drogeneinfluss und Fahren ohne Führerschein sowie Urkundenfälschung. Bereits aus Gründen der Verhältnismäßigkeit sei eine Vorführung vor den Haftrichter nicht möglich. Wegen versuchter Brandstiftung müsse er sich im Übrigen nicht verantworten. Es sei nicht strafbar sein eigenes Auto anzuzünden, wenn dabei keine Personen in Gefahr gebracht werden, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage unserer Redaktion.

Gegen 23.30 Uhr hatte am Dienstag ein Zeuge einen Mann beobachtet, der in der Nähe des Polizeipräsidiums aus einem Kanister eine Flüssigkeit in einem schwarzen Peugeot 206 ausschüttete, sich dann in den Pkw setzte und bis vor den Haupteingang der Behörde fuhr. Dort stieg er aus und rannte davon. Polizeibeamte stellten vor Ort eine Rauchentwicklung im Innenraum des Fahrzeugs fest und alarmierten die Feuerwehr, die einen Brand verhinderte.

Der Mann war wegen Gewalt- und Eigentumsdelikten bereits polizeibekannt. Er sei auch Drogen nicht abgeneigt. Im Wagen wurde ein weiterer Kanister mit einer unbekannten Flüssigkeit gefunden. Die Kennzeichen am Auto entpuppten sich als gestohlen. Aufgrund der unklaren Lage übernahm das Polizeipräsidium Essen die Einsatzbewältigung. Im Zuge der Fahndung habe ein 32-jähriger Krefelder mit deutsch-russischer Staatsangehörigkeit vorläufig festgenommen werden können, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Er wurde zum Sachverhalt vernommen. Ein Motiv für die Tat hat es anscheinend nicht gegeben. Die Polizei hatte für die Tatortaufnahme die Straße Nordwall zwischen Friedrichsplatz und Steckendorfer Straße gesperrt.

(sti)
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