Handball HSG Krefeld: Kreisläufer Paul Skorupa vor dem Comeback

Krefeld · Am Samstag will der Handball-Drittligist im Aufstiegsrunden-Heimspiel gegen den VfL Pfullingen seine weiße Weste verteidigen. Der Gegner ist für die Krefelder ein unbeschriebenes Blatt.

 Paul Skorupa, hier links am Mittwochabend beim Training, steht am Samstag im Heimspiel gegen Pfullingen zur Verfügung.

Paul Skorupa, hier links am Mittwochabend beim Training, steht am Samstag im Heimspiel gegen Pfullingen zur Verfügung.

Foto: Schoofs

Die Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga ist für die HSG Krefeld Niederrhein eine Gleichung mit sechs Unbekannten. Zwei der sechs Gegner aus dem Süden der Republik lernten die „Eagles“ bereits kennen und sind mit 3:1-Punkten noch ungeschlagen. „Wir wollen unsere weiße Weste auch am Samstag im Heimspiel gegen den VfL Pfullingen behalten“, sagte Trainer Maik Pallach am Mittwoch nach dem Training.

Trotz des unnötig verlorenen Zählers beim Gastspiel in Willstätt herrscht im Lager der Krefelder weiter Zuversicht, nach der Gruppenphase die Play-offs zu erreichen. Dafür sorgt auch Paul Skorupa, der nach seinem Muskelbündelriss im Oberschenkel wieder mit der Mannschaft trainiert und am Samstag in der Glockenspitzhalle vor seinem Comeback steht. „Paul hat mir eben nach dem Training signalisiert, dass er bereit ist. Er hat sich Stück für Stück herangetastet und wird morgen voll trainieren“, sagte der Coach.

Viel Freude wird die HSG an dem Deutsch-Amerikaner aber nicht mehr haben. Er wechselt im Sommer zum Zweitligisten VfL Lübeck-Schwartau. „Das ist der nächste Schritt in meiner Karriere. Die professionelle Struktur des VfL hat mich zu diesem Wechsel bewegt. Ich möchte mich in der 2. Bundesliga etablieren und kann in Lübeck von meinen zukünftigen Mitspielern und Trainern noch viel lernen. Die Emotionalität der „Hansehölle“ passt perfekt zu meiner Spielweise – ich freue mich auf Stadt, Leute und Verein“, so die Worte des 21-Jährigen auf der Homepage des Zweitligisten.

Jetzt will sich Skorupa aber noch mit dem Aufstieg von der HSG verabschieden. Er soll für Entlastung und ein schnelleres Kreisläuferspiel sorgen. „Entscheidend wird wie in vielen Spielen sein, dass wir an den Stellschrauben drehen und damit die Richtung bestimmen. Wenn wir sehr fokussiert über unsere Abwehr, die einschließlich des Torwarts ein Pfund ist, unser Spiel durchdrücken, werden wir wieder einen Schritt nach vorne machen und das Spiel für uns entscheiden können“, sagte der Coach. Das Tempo könnte gegenüber dem Spiel in Willstätt noch höher gestaltet werden: „Die Jungs haben mittlerweile mehr Vertrauen in die eigenen Mitspieler.“

Das ist am Samstag auch dringend notwendig, denn mit dem VfL Pfulllingen aus der Nähe von Reutlingen kommt ein Gegner an den Glockenspitz, dem in seinem ersten Aufstiegsrundenspiel auf eigenem Parkett ein überraschend hoher Sieg (34:24) gegen den viel stärker einzuschätzenden TuS Dansenberg gelang.

„Pfullingen ist ein Team, dass sehr aggressiv mit viel Körperkontakt spielt. Darauf  müssen wir uns vorbereiten und die entsprechenden Lösungen finden. Dann müssen wir immer wieder Situationen für uns kreieren. Zum Beispiel mit zwei Kreisläufern, die dann nicht nur starr irgendwo stehen, sondern sich mit ins Spiel einbinden“, sagt Pallach, der den Gegner, der schon in der 1. Bundesliga spielte, genau studiert hat: „Ich habe selten so einen dominanten Kreisläufer gesehen, nicht nur durch das Gefühl für Räume und die Fangqualität. Der wird besonders bei Drucksituationen immer wieder gesucht. Dazu verfügt das Team über viel Qualität im Rückraum.“ Angst vor den Gäste hat der Coach allerdings keine: „Die waren gegen Dansenberg irgendwann in einem Rausch, dann hat sich der Gegner auch ergeben. Wir werden Samstag alles in die Waagschale werfen und dominant auftreten.“

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