Ina Spanier-Oppermann - die SPD-Kandidatin

Krefeld · Ina Spanier-Oppermann hatte so recht niemand auf dem Zettel, als sie 2012 SPD-Landtagskandidatin für den Wahlkreis 48 wurde. Sie trat immerhin gegen Winfried Schittges an, der so etwas Ähnliches wie ein Abo für diesen Wahlkreis zu haben schien. Doch Spanier-Oppermann obsiegte überraschend.

 Ina Spanier-Oppermann, Landtagsmitglied und SPD-Landtagskandidatin für den Wahlkreis 48.

Ina Spanier-Oppermann, Landtagsmitglied und SPD-Landtagskandidatin für den Wahlkreis 48.

Foto: Lammertz

Bei der Landtagswahl 2010 hatte sie noch mit 36 Prozent hinter Schittges (41 Prozent) gelegen; dennoch wurde schon dieses Ergebnis als Achtungserfolg gewertet. Dabei war sie in den Jahren vor 2012 zwar fleißig, aber nicht sonderlich auffällig gewesen. Nun entpuppte sie sich als begnadete Netzwerkerin, die die Zeit in der zweiten Reihe genutzt hatte, um dann die Gunst der Stunde nutzen zu können.

In ihrem Landtagswahlkampf setzte sie, die in Gelsenkirchen geboren wurde und deren Sprache vom Ruhrpott-Slang leicht gefärbt ist, auf etwas, das man Kumpelmythos nennen könnte. Auf ihren Wahlplakaten stand groß ihr Vorname ("Jetzt Ina!") und klein ihr umständlicher Doppelname. Die Botschaft war klar: Ich bin eine von euch.

Ina Spanier-Oppermann ist 55 Jahre alt, verheiratet und Mutter eines Kindes. Sie hat von 1982 bis 1991 Jura studiert, studienbegleitend in Kanzleien und Unternehmen gearbeitet. Es folgten verschiedene berufliche Stationen, bis sie in Krefeld bei Sitel anfing und dort Gesamtbetriebsratsvorsitzende wurde. Als Hobby bezeichnet sie Motorradfahren.

In der SPD ist sie seit 2003. Sie arbeitete im Forum Zukunft der Arbeit mit; schon vor dem förmlichen Einzug in den Rat war sie dort aktiv, war im Ausschuss für Schule und Weiterbildung, im Kulturausschuss und Mitglied der Bezirksvertretung Krefeld-Fischeln. Seit 2010 war sie Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) in der SPD Krefeld. Mit ihrem Einzug in den Landtag wurde sie Mitglied in den Ausschüssen für Arbeit, Gesundheit und Soziales, für Frauen, Gleichstellung und Emanzipation, für Schule und Weiterbildung sowie Stellvertretendes Mitglied in den Ausschüssen für Familie, Kinder und Jugend, für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk. Seit Juli 2012 ist sie stellvertretende Vorsitzende der Krefelder SPD. Sie engagiert sich zudem seit 2014 in der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) NRW sowie seit 2015 in der Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwulen in der NRW-SPD. Im Oktober 2015 wurde sie Mitglied im Rat der Stadt Krefeld, übernahm den Vorsitz des Jugendhilfeausschusses und wurde schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. Sie war bis ins vergangene Jahr Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Krefeld-Fischeln und ist seitdem Vize-Vorsitzende dort.

Als sie mit Benedikt Winzen zusammen ihre Wahlkampfstrategie erläuterte, wurde deutlich, dass beide stark auf den Schulz-Effekt setzen - auf die Aufbruchstimmung in der SPD und bei ihren Anhängern. Damit setzt Ina Spanier-Oppermann das fort, was sie 2012 erfolgreich erprobt hat: Wohlfühlrhetorik statt harter inhaltlicher Auseinandersetzung.

(RP)
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