Bilanz des Weihnachtsgeschäfts Vierter Adventssamstag war der stärkste für den Handel

Krefeld · Der Handel ist bislang zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft; die ganze nächste Woche wird aller Erfahrung nach auch stark – und Freitag wird „Lebensmitteltag“.

Christoph Borgmann von Intersport Borgmann, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, ist mit dem Weihnachtsgeschäft bislang sehr zufrieden.

Christoph Borgmann von Intersport Borgmann, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, ist mit dem Weihnachtsgeschäft bislang sehr zufrieden.

Foto: Sven Schalljo

Die Spanne zwischen viertem Advent und Heiligem Abend ist in diesem Jahr ungewöhnlich lang: Die Leute kaufen quasi achternlastig ein und nutzen auch die letzten Werktage vor Weihnachten für ihre Besorgungen. So war der vierte Adventssamstag der bislang stärkste, und Krefelds Einzelhändler erwarten auch für die nächsten Tage lebhaften Zuspruch. So lautet die Bilanz von Christoph Borgmann, dem Vorsitzenden der Krefelder Werbegemeinschaft. „Wir sind wirklich sehr zufrieden, auch das klare Winterwetter war günstig, denn es war kalt und trocken“, sagt er.

Die Erfahrung zeigt ihm zufolge, dass die kommende Woche auch sehr lebhaft wird; die Leute entzerren ihre Weihnachtseinkäufe vor Heiligabend. Die eher seltene Konstellation, dass zwischen dem vierten Advent und dem 24. Dezember fünf Tage liegen, entspannt das Einkaufsverhalten. „Der Freitag ist dann erfahrungsgemäß der Lebensmitteltag“, sagt Borgmann auch, denn dann werden die letzten Einkäufe vor dem langen Wochenende erledigt.

Die Stadt war am Samstag vor allem am Nachmittag bestens gefüllt mit Menschen – auch zu ermessen an den Autoschlangen auf der Königstraße. Die Leute haben bei Intersport Borgmann noch viele Wintersachen gekauft – Warmes von der Mütze bis zur Unterwäsche. „Es wird aber auch viel Sportbedarf verschenkt“, sagt Borgmann, „wir hatten in allen Abteilungen gut zu tun.“

Neben Klassikern wie Bücher, Kosmetik und Parfum ist auch Schmuck ein gefragtes Geschenk, „vor allem Ringe“, sagt Charline Kempkens von Juwelier Kempkens. An Männer werden vor allem Uhren, mit Steinen besetzte Armbänder, gern in Leder oder Weißgold, oder Königsketten verschenkt – benannt nach einem besonderen Muster. Erfolgreich ist auch die von Goldschmiedin Cosima Kempkens entworfene Kollektion „Kleiner Mond“. Es sei durchaus üblich, dass Partner zum Aussuchen von Schmuckgeschenken kommen, berichtet Charline Kempkens; oder es gibt übers Jahr geäußerte Wünsche, die dann auch ohne Partner erfüllt werden. Im Falle Kempkens geht damit auch eine Strategie auf, die Charline und Cosima Kempkens intensiviert haben, als sie die Verantwortung für das Krefelder Traditionsgeschäft übernahmen: mit der Verkleinerung des Geschäfts noch mehr auf Individualität zu setzen. Das allgemeine Krisengefühl kommt den Juwelieren eher zugute: „Die Menschen setzen auf anhaltende Werte.“ Charline Kempkens macht allerdings auch eine bedenkliche Beobachtung, die sie als traurig bezeichnet: „Die bürgerliche Mitttelschicht geht mehr und mehr verloren.“

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