Pläne in Korschenbroich für 2021 Stadt will Tourismus in Liedberg stärken

Korschenbroich · Der historische Ortskern des Korschenbroicher Stadtteils soll bekannter werden, dafür will sich Bürgermeister Marc Venten im kommenden Jahr besonders einsetzen. Landesmittel und ein Dialog vor Ort sollen helfen.

 Das Liedberger Schloss gehört zu den Haupt-Sehenswürdigkeiten des historischen Ortskerns.

Das Liedberger Schloss gehört zu den Haupt-Sehenswürdigkeiten des historischen Ortskerns.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Wer in diesen Tagen Lokalpolitiker nach den Großprojekten für das Jahr 2021 fragt, erhält oft ähnliche Antworten: Wirtschaftliche Konsolidierung nach der Corona-Krise, Digitalisierung, Klimaschutz. Dass allerdings auch die kleineren Themen vor Ort für die Korschenbroicher Verwaltung eine besondere Rolle spielen, machte Bürgermeister Marc Venten in der traditionellen Jahres-Pressekonferenz deutlich. Dort stellte Venten eines seiner Schwerpunktthemen für das kommende Jahr vor und entschied sich für den „Historischen Ortskern von Liedberg“.

„Das Thema Nahtourismus spielt gerade wegen der Erfahrungen aus der Corona-Krise eine viel größere Rolle als früher“, sagte Venten. Hier sehe er ein großes Potenzial für den Korschenbroicher Stadtteil. „Die Liedberger kennen Liedberg, die Korschenbroicher kennen Liedberg, aber ich glaube Viele rundherum kennen Liedberg wahrscheinlich noch nicht.“ Dabei sei es ein „ganz spannender Ort“, so Venten, der seine Zuhörer auf einen kleinen Geschichts-Exkurs mitnahm. Neandertaler, Kelten, Römer, mittleralterliche Edelmänner – sie alle haben Liedberg bevölkert.  Wäre das damalige Herrschaftsgebiet des Amtes Liedberg erhalten geblieben, verfügte der Ort laut Venten über fast 100.000 Einwohner und wäre heute die zweitgrößte Stadt im Rhein-Kreis Neuss.

Heute sind es dann doch nur etwas mehr als 2000 Einwohner. Der Charme des Ortskern könnte dennoch viele Touristen nach Korschenbroich locken. „Liedberg hat einfach unheimlich viel zu bieten“, ist Venten überzeugt. Ein erster Schritt in diese Richtung ist bereits im September erfolgt. Damals wurden zwei neue touristische Hinweisschilder an der A 46 zwischen den Ausfahrten Grevenbroich und Kapellen aufgestellt. Hierfür hatten sich die Stadt und der Heimatverein Liedberg zuvor beim Land NRW eingesetzt.

Der nächste Schritt soll die Teilnahme an einem Förderprogramm des Landes mit dem Titel „Heimat-Werkstatt“ sein. Die Zusage sei laut Venten auch bereits erfolgt. „Das Programm ist sehr stark auf Beteiligung aller Akteure vor Ort ausgerichtet“, führte Patrick Gorzelanczyk, Leiter des Referats des Bürgermeisters, weiter aus. „Das ist der Grund, warum wir uns dafür entschieden haben.“ Alle Akteure vor Ort sollen gemeinsam Ideen entwickeln.

Mit der Bezirksregierung hat sich die Stadt auf einer Fördersumme von 25.000 Euro für das kommende Jahr verständigt. Darüber hinaus sind im Rahmen der Haushaltsberatungen auf Antrag von CDU und SPD weitere 5000 Euro zur Verfügung gestellt worden, um vor Ort Konzepte zu entwickeln. Damit soll der Prozess gestartet werden, es soll jedoch nicht das Ende der Förderung sein. Sobald konkrete Ideen vor Ort entstanden seien, können laut Gorzelanczyk im Folgejahr weitere Mittel abgerufen werden. Der Eigenanteil der Stadt für das Programm beträgt zehn Prozent. „Wir wollen Liedberg noch stärker als touristisches Highlight in der Region positionieren“, sagt Gorzelanczyk. „Wir haben eine ganze Menge Ideen, die wir uns vorstellen können. Wichtig ist aber, dass das wirklich vor Ort gemeinsam entwickelt wird.“

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