Kleve Neuer Internet-Auftritt für Museum geplant

Kleve · Die künftige Internetseite des Museums Kurhaus wird dreisprachig. Für den Entwurf durch einen Gestalter, der auch die Seite für das Amsterdamer Rijksmuseum schuf, gab es eine Anschubfinanzierung.

Margo Bromont-Koken hatte für die Grünen im Ausschuss für Kultur- und Stadtgestaltung die Webseite des Museums, die seit 2004 online ist, kritisiert. Schließlich stand Kunde Rede und Antwort zu der Entwicklung des Museums und den Besucherzahlen, die im vergangenen Jahr nur knapp über 17.000 lag. "Wir erreichen in einem Jahr mit aufwendigen Ausstellungen bis zu 25.000 Besucher, sonst haben wir mit 20.000 Menschen, die ins Museum kommen, eine Punktlandung", sagte Kunde. Das Problem: Große Ausstellungen sind teuer und können nicht jedes Jahr gestemmt werden. Die Kritik von Grünen-Fraktionschefin Hedwig Meyer-Wilmes an den modernen Kunstausstellungen wie "Inside Intensity" wies Kunde zurück. Man habe mit diesen Ausstellungen gezeigt, dass das Klever Museum in der Gegenwartskunst angekommen sei. Jetzt sei dieses Format ausgelaufen. "Inside Intensity" und "Pia Fries mit Hendrick Goltzius" waren mit 5460 und 6718 Besuchern die stärksten Ausstellungen im Jahr 2017.

Der Vorschlag von Kunde, niederländischen Besuchern mit der in den Niederlanden üblichen Museums-Kaart einen reduzierten Eintritt zu ermöglichen, wird geprüft, so Kleves Kämmerer Willibrord Haas. Clemens Giesen (Offene Klever) schlug vor, zu prüfen, diesem Verbund beizutreten. Aus der Politik kamen Vorschläge, Museumskarten für den Niederrhein zu entwickeln. Eine gemeinsame Karte mit der B.C.-Koekkoek-Stiftung gibt es bereits. Eine eigene Jahreskarte hat das Museum allerdings nicht.

Kunde möchte den Museumsshop noch weiter ausbauen und nicht nur Kataloge anbieten, der Wohlfühlcharakter des Cafés soll auch gesteigert werden. Das Café wird vom Freundeskreis betrieben - und rechnet sich eigentlich nicht.

Zusammen mit dem Klever Touristiker Joachim Rasch möchte Kunde die Außenwirkung des Hauses verbessern: "Weder am Bahnhof in Kleve noch am Flughafen in Weeze hängt Werbung für unser Haus - hier müsste dauerhaft eine Werbung angebracht werden", sagt Kunde. Es gelte, den Markenkern für Niederrhein-Tourismus mit Natur, Kunst und Kultur zu stärken. Kunde setzt dabei auch auf Busreisen, die das Museum in seinem Park ansteuern könnten. Für Ausstellungen sei sein Haus weiter auf Drittmittel und die Zusammenarbeit mit internationalen Museen wie das Museion in Bozen oder Galerien und Privatsammler angewiesen. Vernetzt sei das Museum zudem mit dem Haus in Goch und dem Archäologischen Park in Xanten (APX), sagt Kunde.

Zusammen mit Kuratorin Susanne Figner arbeite man auch an einem Konzept, das Museum für die Gruppe der 18 bis 30-Jährigen attraktiver zu machen und Studenten der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) ins Haus zu holen. "Wir haben dazu Matarial in den Starter-Kits für die Erstsemester", so Kunde. Zusammen mit der Radboud-Universität und der HSRW werde mit Euregio-Mitteln an einer App gearbeitet, die in die Häuser führe.

"Doch bei aller Digitalisierung ist das Wichtigste im Museum der Zauber der analogen Begegnung mit dem Original", warb Kunde für den Besuch in seinem Haus.

(mgr)
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