Aus der Klever Stadthalle Neues Format für die Reihenkonzerte

Kleve · Mit neuen Live-Übertragungen möchte der WDR die kulturelle Breite des Landes zeigen. Kleve wird einer der Übertragungsorte. Was genau in Kleve geplant ist.

Das Boulanger-Trio gastiert mit Werken von Bernstein, Piazolla und anderen in der Stadthalle Kleve. Das erste Konzert wird im Mai stattfinden.   Foto: Konzerte Kleve

Das Boulanger-Trio gastiert mit Werken von Bernstein, Piazolla und anderen in der Stadthalle Kleve. Das erste Konzert wird im Mai stattfinden. Foto: Konzerte Kleve

Foto: Konzerte Kleve

In Kleve wird ab Mai ein Konzert-Format der Reihenkonzerte starten: Es werden moderierte Konzerte, die live vom WDR-Rundfunk übertragen  werden. Den Auftakt macht das Boulanger Trio in der Klever Stadthalle, das am Dienstag 9. Mai mit seinem Programm „Teach me! Die Schüler der Nadia Boulanger“ in der Schwanenstadt gastiert. „Solche Live-Übertragungen mit großen Orchestern sind nicht unüblich, aber in unserem Fall ist es ein Kammerkonzert – und dem sollen weitere folgen“, sagt Sigrun Hintzen, Organisatorin der Klever Konzerte. Der WDR möchte grundsätzlich in der Konzertstrecke aktueller werden und mehr Live-Angebote machen: „Die Damen vom Boulanger Trio sind eloquent, und das Konzert hat ja ein Konzept, das kann man mit Bühnenmoderation dann sehr gut auch vermitteln“, erklärt der WDR.

Die Übertragung wird landesweit zeigen: Es gibt nicht nicht nur Hörenswertes in den Metropolen, in Düsseldorf, Essen oder Köln, sondern auch in den Mittelstädten wie Kleve. Und es zeichnet die Arbeit der Klever Konzerte aus: Denn während vor Jahren vom WDR vorgeschlagene Konzerte gebucht werden konnten, die dann live übertragen wurden, müssen sich jetzt die Konzertreihen bewerben – und Kleve ist dabei.

Dass aus Kleve Konzerte aufgezeichnet und später gesendet werden, ist Routine. Das nächste Mal ist ein Mitschnitt des städtischen Konzertes im April an der Reihe, so Hintzen. Neu ist das Live-Erlebnis, das beim Publikum besser ankommen soll: „Hier werden die Hörer im Saal dann mit dem Publikum im Land verbunden“, sagt Hintzen. Hinzu komme die Moderation, die live eine ganz andere sei, als wenn sie später in die Übertragungen geschnitten werde. Hier sei Spontaneität gefragt, das Eingehen auf das Publikum, auf die Musiker. „Das soll dann ein Konzert-Erlebnis werden – für die Hörer im Saal ebenso, wie für die an den Radios“, sagt  die Musikwissenschaftlerin. Dabei schwingt auch die Hoffnung mit, nicht nur Klassik-affines Publikum begeistern zu können  schließlich wird die Musik spannend erklärt.

Moderatorin in Kleve wird die aus der Stadt stammende Sprecherin Ulrike Froleyks sein, die immer wieder gerne in ihre Heimatstadt zurückkomme. Sie werde dann nicht nur das Konzert moderieren, sondern auch die 20-minütige Pause überbrücken müssen. Mit Interviews mit Besuchern, mit Musikern oder der Veranstalterin der Klever Konzerte.

Auf dem Programm am 9. Mai steht das nach der Pariser Kompositionslehrerin Nadia Boulanger benannte Trio. Das sind die Pianistin Karla Haltenwanger, die Geigerin Birgit Erz und die Cellistin Ilona Kindt. Nadia Boulanger prägte zahlreiche Musikerpersönlichkeiten, war Inspirationsquelle für Komponisten aus aller Welt und ermutigte sie, eigene Wege zu gehen – darunter Leonard Bernstein, Aaron Copland, Jean Francaix, Astor Piazzolla und Quincy Jones, so Hintzen.

„Wie sich die Studenten von Nadia Boulanger als Komponisten in verschiedener Stilistik entwickelt haben, das möchten wir in diesem Konzertprogramm zeigen“, verspricht das Boulanger Trio. Und so stehen natürlich Werke von Bernstein Jean Francaix (Klaviertrio), Leonard Bernstein (aus der Westside-Story), Aaron Copland, Philip Glass, Astor Piazolla und Quincy Jones auf dem Programm.

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