Kritik am Rat und der Stadtverwaltung Kleve Anwohner wehren sich gegen Bebauung einer Freifläche

Kleve · Erneut haben mehr als 150 Bürger Einwände gegen die Pläne, eine Grünfläche zwischen Königsallee und Friedhof Merowinger Straße zu bebauen, vorgebracht. Udo Weinrich von den Offenen Klevern springt ihnen zur Seite.

 Udo Weinrich, Bürgermeister-Kandidat der Offenen Klever.

Udo Weinrich, Bürgermeister-Kandidat der Offenen Klever.

Foto: Markus van Offern (mvo)

(RP) Udo Weinrich, Bürgermeisterkandidat der „Offenen Klever“, kommentiert die Absicht der Stadt, eine große Grünfläche im Bereich zwischen „Königsallee“ und „Friedhof an der Merowinger Straße“ bebauen zu lassen. Er sagt: „Auch die erneute öffentliche Auslegung des Bebauungsplans für den Bereich zwischen Königsallee und Friedhof Merowinger Straße hat bei Anwohnern keine Freude ausgelöst. Das ist verständlich, denn trotz 250 Einwendungen und Unterschriften im Herbst 2018 haben Rat und Stadtverwaltung am ursprünglichen Plan festgehalten, ein ein Hektar großes Wiesengrundstück mit 20 Einfamilienhäusern bebauen zu lassen.“

Es sei wohl „kein Zufall gewesen“, dass die Offenlage dieses umstrittenen Bebauungsplans, den der Rat im Oktober 2019 mehrheitlich beschlossen habe, in die Sommerferien 2020 zu verlegen, findet der OK-Bürgermeisterkandidat. In den Ferien würden vermutlich weniger Bürger solche Themen verfolgen als sonst. Vor diesem Hintergrund sei es bemerkenswert, dass sich dennoch 150 Anwohner noch einmal gegen den Bebauungsplan ausgesprochen haben. Bürgermeisterkandidat Weinrich: „Leider ist nicht zu erwarten, dass sich der schwarz-grün dominierte Rat davon beeindrucken lässt.“

Niemand habe untersucht, welche Bedeutung diese Grünfläche für das Stadtklima besitze. Ein Gutachten zur Siedlungsdichte könnte darauf eine Antwort geben, aber „Stadtökologie interessiert im Rat nur eine kleine Minderheit“, so der OK-Bürgermeisterkandidat. Die Ratsmehrheit agiere hier „wie im Blindflug“. Ihr Argument, vorhandene Bebauung werde maßvoll verdichtet, damit Kleve nicht in die Fläche wachsen müsse, werde durch andere Bebauungspläne widerlegt. Es sei „einfach absurd“, oberhalb des Friedhofs an der Merowinger Straße jetzt „die einzige frei zugängliche Grünfläche mit Häusern und Stellplätzen zu bebauen und damit zu zerstören.“

Dieser Bebauungsplan ignoriere nicht nur Umwelt- und Klimagesichtspunkte, sondern sei auch „fantasielos“. Die Ausfahrt aus einem Neubaugebiet „direkt gegenüber einer Grundschule und einer Jugendherberge zu planen“, sei „fahrlässig und gefährlich“, findet der OK-Bürgermeisterkandidat. Den gegen diesen Bebauungsplan protestierenden Anwohnerinnen und Anwohnern werde aus den Reihen des Rates „Egoismus“ vorgeworfen, Dem müsse man entgegenhalten, dass die über 150 Bürger, die die Bebauung ablehnen, die Grünfläche zu einem „Grünen Tor zur Stadt“ aufwerten möchten. „Und dieses grüne Tor könnten alle nutzen“, betont Udo Weinrich.

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