Das sind die Pläne Neuer Sozialbereich für die Kläranlage in Kalkar-Rees

Kalkar · Eine halbe Million Euro investiert der Abwasserverband Kalkar-Rees in sein Betriebsgebäude in Hönnepel. Es muss heutigen Bedingungen angepasst werden, vor allem brauchen die Beschäftigten neue Umkleide- und Sanitärbereiche.

 Die Bürgermeister Britta Schulz und Christoph Gerwers mit Betriebsleiter Heinz Arntz in ihrer Mitte vor dem Anbau in Hönnepel.

Die Bürgermeister Britta Schulz und Christoph Gerwers mit Betriebsleiter Heinz Arntz in ihrer Mitte vor dem Anbau in Hönnepel.

Foto: Anja Settnik

Manchmal sind es ganz praktische Gründe, die die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigern. Die Städte Kalkar und Rees investieren jetzt gemeinsam eine halbe Million Euro  in ein Projekt, das im wesentlichen elf Beschäftigten zugute kommt. Der Sozialbereich des Betriebsgebäudes des Klärwerks Hönnepel wird erweitert und heutigen Bedürfnissen und Vorschriften angepasst. Nach 25 Jahren, findet Betriebsleiter Heinz Arntz, der, die Bürokollegen mit gerechnet, für etwa 20 Kollegen zuständig ist,  darf das sein, zumal der ursprüngliche Bau aus den 1980-er Jahren stammt und 1995 nur teilweise modernisiert wurde.

Vor Jahrzehnten gab es in Kalkar einige gewerbliche Großunternehmen, die viel Abwasser einleiteten. Inzwischen ist es nur noch Silesia, das die Kläranlage in großem Umfang nutzt, vor allem  sind es private Haushalte, die das Klärwerk nutzen. Schon seit 1994 nehmen Kalkar und Rees die öffentliche Aufgabe der Abwasser- und Klärschlammbehandlung gemeinsam wahr. Sie haben dafür einen Abwasserbehandlungsverband gegründet, der die Anlage unterhält und ertüchtigt. Weil die Kapazität durch die reduzierten industriellen Einleitungen überdimensioniert wäre, wurde die Kläranlage Rees-Haffen geschlossen und eine Kooperation mit Xanten begründet,  das sein Abwasser aus Marienbaum, Obermörmter und Vynen einspeist. Das geht durch unterirdisch verlegte Leitungen, während das Abwasser aus Rees sogar unter dem Rhein her geführt wird.

Die Kalkarer Architekten Ader & Kleemann, nicht nur für Prestige-Objekte gut, sondern auch für eher kleinere Projekte zu haben, planten einen Anbau an das bestehende Gebäude, das einen Aufenthaltsraum, Büro und Sanitärräume bekommt. Die sind besonders wichtig, da die Männer ihre Arbeitskleidung nach der Schicht im sogenannten „Schwarzbereich“ ablegen, dann zum Duschen gehen und im „Weißbereich“ ihre Straßenkleidung wieder anziehen. Die Schmutzkleidung wird vor Ort gewaschen und getrocknet; niemand muss die geruchsbelasteten Textilien mit nach Hause nehmen.

Eine Neuerung muss sich die Leitung des Abwasserverbands bald einfallen lassen. Bisher wird der Klärschlamm auf „Beeten“, die mit Schilf bewachsen sind,  getrocknet und danach als Dünger an die Landwirtschaft verkauft. Ab 2032 ist das nicht mehr zulässig. Schneller dürfte eine andere Änderung umgesetzt sein: Aus den zwei Windenergieanlagen, die auf dem Gelände Strom produzieren, soll künftig eine große werden. „Die Änderung ist beantragt, wir hoffen, dass die Bezirksregierung sie noch dieses Jahr bewilligt“, so Arntz.

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