Demonstration Kalkar: Radler demonstrieren gegen Atomkraft

KALKAR · Die Gruppe wäre noch ein wenig größer geworden, wenn sich die Organisatoren an ihren Zeitplan gehalten hätten. So war auf dem Kalkarer Markt kein Anschluss möglich.

 So sah es im September 1977 am Schnellen Brüter von Kalkar-Hönnepel aus. Er wurde nie in Betrieb genommen, heute dient er als Freizeitpark.

So sah es im September 1977 am Schnellen Brüter von Kalkar-Hönnepel aus. Er wurde nie in Betrieb genommen, heute dient er als Freizeitpark.

Foto: Evers, Gottfried/Evers, Gottfried (eve)

Mit der Atomenergie haben viele Menschen so ihre Probleme. Nicht nur unter Grünen und Friedensbewegten gibt es viel Zustimmung für den Beschluss der Bundesregierung zum Ausstieg aus dieser Technologie. Entsprechend stieß die Nachricht von der Anti-Atom-Radtour der Initiative „ausgestrahlt“ auf einiges Interesse. Wo doch in Zeiten drohender Energieknappheit mancher die umstrittene Technologie wiederbeleben möchte. Die Strecke berührte am Mittwoch Kalkar. Eine prominente Adresse, schließlich steht dort das, was einst als Schneller Brüter Schlagzeilen machte: das nie ans Netz gegangene Atomkraftwerk von Hönnepel. Mancher Auswärtige fand es vermutlich spannend, zumindest mal von außen auf die Industrieruine zu schauen, die heute ein Freizeitpark und Hotelkomplex ist. Und an der im September 1977, begleitet von einem riesigen Polizeiaufgebot, 40.000 Menschen protestierten. Die aktuelle Demo-Radtour beraubte sich hingegen der Chance, weitere  Mitstreiter mitzunehmen, denn um 16.45 Uhr, wie es angekündigt war, gab es auf dem Kalkarer Markt keine Begrüßung, keine Kundgebung, keine Musik. Da war die Gruppe nämlich schon längst weg, „um 16.11 Uhr war die Demo ohne Zwischenfall beendet“, hieß es auf Anfrage der Rheinischen Post von der Kreispolizei. Tatsächlich konnte man die  Demonstranten mit ihren Wimpeln und Bannern bereits um kurz nach 16 Uhr Richtung Hönnepel fahren sehen. Dort war unter anderem ein Zwischenstopp am ehemaligen Hof des berühmt gewordenen Atomkraftgegners „Bauer Maas“ geplant. Die Vertreter der NABU-Kreisgruppe Kleve, die um 16.30 Uhr rätselnd am Kalkarer Marktplatz standen, gingen leicht verärgert Eis essen, statt der Gruppe hinterher zu radeln.

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