Kreis Kleve Kreis ist vorbereitet auf Schweinepest

Kreis Kleve · Die Tierseuche breitet sich in Deutschland immer weiter aus. Was der Kreis gemeinsam mit Nachbarkreisen am Niederrhein gegen die Seuche unternimmt.

 Für Schweine endet die Krankheit in der Regel tödlich. Für Menschen und andere Tierarten besteht hingegen keine Ansteckungsgefahr.

Für Schweine endet die Krankheit in der Regel tödlich. Für Menschen und andere Tierarten besteht hingegen keine Ansteckungsgefahr.

Foto: dpa/Lars Klemmer

Schwäche, Bewegungsstörungen und Atemprobleme – das sind einige der Symptome, die Schweine aufweisen können, wenn sie mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) befallen sind. In der Regel endet diese Krankheit für die Tiere tödlich. Dennoch gilt eine Entwarnung: Für Menschen und andere Tierarten besteht keine Ansteckungsgefahr.

Die Krankheit hat sich aus Osteuropa kommend auf dem Kontinent ausgebreitet. In Ostdeutschland, insbesondere entlang der polnischen Grenze, ist sie vielfach nachgewiesen worden. Anfang Juli machte ein Fall im niedersächsischen Emsland Schlagzeilen. Dort ist die ASP in einem Mastbetrieb ausgebrochen. 280 Muttersauen und 1500 Ferkel mussten vorsorglich getötet werden, damit sich die Krankheit nicht weiter ausbreitet. In zwei Schutzzonen gelten nun besondere Vorschriften. Problematisch an der Lage ist vor allem, dass im direkten Umkreis von zehn Kilometern 296 Schweinemast- und Zuchtbetriebe ansässig sind. Bis zu 195.000 Schweine werden hier gehalten.

Im Kreis Kleve ist die Dichte an Schweinen noch deutlich höher: Für die landwirtschaftliche Nutztierhaltung gibt es im Kreisgebiet 562 Schweinehalter mit rund 422.900 Schweinen. Vorbereitende Maßnahmen zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest gibt es auf Kreis-, aber auch auf Landes- und Bundesebene. Sie gehen Hand in Hand. Das Land hat schon vor längerer Zeit die Tierseuchenvorsorgegesellschaft eingerichtet. Sie ist ein Dienstleistungsunternehmen, das im Bereich der Tierseuchenbekämpfung angefordert werden kann. Seine Aufgabe ist unter anderem die Tötung von Tieren in Nutztierhaltungen sowie die Verladung der getöteten Tiere in Container der Tierkörperbeseitigungsanstalt. Ebenfalls wurde die die Wildtierseuchenvorsorgegesellschaft eingerichtet. Sie ist für das Aufstellen und Vorhalten von mobilen Wildtierzäunen sowie deren Überwachung zuständig und kümmert sich um die systematische Kadaversuche und Bergung von verendeten Wildschweinen.

Der Kreis Kleve hat am Mittwoch die so genannte ASP-Übung durchgeführt: Simuliert wurde der Ausbruch in einer Schweinehaltung mit der Einrichtung einer Schutz- und Überwachungszone sowie dem Erstellen der notwendigen Verfügungen. Die Kreise Viersen, Wesel und Kleve unterstützen sich im Falle des Ausbruchs einer hochkontagiösen Tierseuche gegenseitig. In diesem Zusammenhang plant der Kreis Wesel eine gemeinsame ASP-Übung im Herbst dieses Jahres.

Der Kreis Kleve ist auch für die Überprüfung der schweinehaltenden Betriebe auf Einhaltung der Maßnahmen zur Biosicherheit zuständig. Er kontrolliert, ob die Vorgaben für Schweinehaltungen, die eine Einschleppung von Tierseuchen verhindern sollen, eingehalten werden. Zu diesen Maßnahmen gehören Hygieneschleusen, betriebseigene Schutzkleidung, Kadaverlagerung, Bestandsbücher und Ermittlung der Mortalitätsrate.

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