Hundestaffel von ISAR Germany Wie Helfer vom Niederrhein in der Türkei nach Überlebenden suchen

Niederrhein · Helfer aus dem Kreis Kleve sind mit Isar Germany an die türkisch-syrische Grenze geflogen. Dort wird das Team nach Verschütteten suchen. Die Hundestaffel wird von Cornelia Wagner aus Uedem geleitet.

Fotos: Helfer von ISAR Germany brechen in die Türkei auf
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Helfer vom Niederrhein brechen in die Türkei auf

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Die Nachrichten, die aus der Region kommen, lassen Schlimmes befürchten. Vor allem über die sozialen Netzwerke gibt es Berichte darüber, wie schwer die Zerstörungen nach dem Erdbeben an der türkisch-syrischen Grenze sind. Es gibt zahlreiche Tote, Häuser sind zerstört, die Gegend gleicht einem Trümmerfeld. „Die Leute dort bitten um Unterstützung, sie schreiben, dass es dringend an Hilfe fehlt“, berichtet Stefan Heine, Sprecher von Isar Germany.

Ein Team der Hilfsorganisation ist nach dem schweren Erdbeben in der Türkei bereits in der Nacht zu Dienstag nach Gaziantep geflogen. Um 6 Uhr morgens landete die Maschine mit einem Such- und Rettungsteam an Bord. 42 Isar-Leute sind dabei, besonders wichtig für den Einsatz im Erdbebengebiet sind die sieben Rettungshunde, die ebenfalls mit in die Türkei geflogen sind. Die beiden Einsatzleiter kommen vom Niederrhein: Michael Lesmeister aus Kleve und Steven Bayer aus Goch-Pfalzdorf.

Aufgabe wird vor allem sein, unter den Trümmern nach Verschütteten zu suchen.

Aufgabe wird vor allem sein, unter den Trümmern nach Verschütteten zu suchen.

Foto: dpa/Muhammad Ata

Von der türkischen Großstadt aus machten sich die Helfer auf den Weg zum Einsatzort in der Region Hatay. Die liegt auf türkischem Gebiet nahe der syrischen Grenze. Isar wird vor allem in der schwer beschädigten Stadt Kirikhan zum Einsatz kommen. Was das Team dort genau erwartet, kann es bislang nur ahnen. „Unsere türkische Partnerorganisation berichtet von schweren Schäden und Zerstörungen durch das Erdbeben. Viele Menschen werden noch vermisst und sind verschüttet“, berichtet Heine. Erste Fotos, die es aus dem Gebiet gibt, zeigen Bilder der Verwüstung. Zahlreiche Häuser sind eingestürzt. Vor allem geht die Angst um, dass es Nachbeben geben könnte.

Ziel sei, so schnell wie möglich das Camp in der Stadt aufzubauen. Das Team mit den Rettungshunden werde möglichst schnell rausgehen und nach Vermissten suchen. Denn im Einsatzgebiet beginne für die ehrenamtlichen Helfer ein Wettlauf gegen die Zeit. „In den Trümmern ist immer Eile geboten“, sagte Heine. „Unser Vorteil ist aber, dass der Ort nah am Mittelmeer liegt. Da wird es nachts nicht minus zehn Grad kalt wie anderswo im Erdbebengebiet.“

Ganz wichtig wird das Team des Bundesverbandes Rettungshunde sein. Einsatzleiterin ist Cornelia Wagner aus Uedem-Keppeln, die selbst auch zu den Hundeführern gehört.

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Foto: dpa/Anas Alkharboutli

Vor Ort kommt neben den guten Nasen der Vierbeiner auch spezielle Suchtechnik zum Einsatz – etwa ein Horchgerät oder ein Bioradar zum Aufspüren von Verschütteten. Auch ein Geophon soll eingesetzt werden. Mit diesem Gerät ist es möglich, Vermisste auch in größerer Tiefen zu orten. „Wenn unsere Trupps Menschen unter den Trümmern entdecken, kommen die Bergungsspezialisten zum Einsatz, um die Personen zu befreien“, berichtet Heine. Mit Betonsägen, Bohrern und Hämmern versuchen sie, möglichst schnell zu den Verschütteten zu gelangen.

Isar hat auch Mediziner mit ins Katastrophengebiet genommen. Die Ärzte sind einmal für die Versorgung des Teams selbst zuständig. „Aber wenn wir einen Verschütteten befreien, kümmern sich unsere Ärzte dann auch um die Erstversorgung“, sagt Heine.

 Sieben Hunde sind mit Isar in die Türkei geflogen. Einsatzleiterin der Hundestaffel ist Cornelia Wagner aus Uedem.

Sieben Hunde sind mit Isar in die Türkei geflogen. Einsatzleiterin der Hundestaffel ist Cornelia Wagner aus Uedem.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Der letzte große Einsatz des Isar-Teams war nach dem Erdbeben in Haiti. Aber auch im Ahrtal war die Truppe mit den Suchhunden im Einsatz. Zudem organisierte Isar zuletzt Hilfstransporte für die Ukraine.

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