Ehrgeizige Pläne bei Wystrach Weeze bekommt Wasserstoff-Tankstelle

Weeze · Bei Wystrach sollen demnächst jährlich knapp 20 Tankstellen mit der neuen Technik gebaut und ausgeliefert werden. Geschäftsführer Wolfgang Wolter spricht von „riesiger Nachfrage“. Auch vor Ort kann getankt werden.

 Wystrach-Geschäftsführer Wolfgang Wolter stellte die Wasserstoff-Tankstelle vor.

Wystrach-Geschäftsführer Wolfgang Wolter stellte die Wasserstoff-Tankstelle vor.

Foto: Wifö/Wifö Kleve

Das Netzwerk der Wasserstoff-Interessierten im Kreis Kleve wächst, und zwar deutlich. Das zeigte auch das Treffen in Weeze bei Wystrach, seit kurzem Teil von Hexagon Purus. Die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, in den letzten Monaten immer wieder Einladende bei Veranstaltungen dieser Art, hatte den Wystrach-Geschäftsführer Wolfgang Wolter um Präsentation einer Wasserstoff-Tankstelle gebeten. Ein technologischer Hingucker, von denen der Marktführer Wystrach in diesem Jahr acht Stück ausliefert. Die Kapazitäten steigen auch hier: Ab 2024 sollen knapp 20 pro Jahr auf den Markt gebracht werden, zusätzlich zu den anderen Wasserstoff-Anlagen und -Fahrzeugen aus Weeze. „Die Anfragen sind immens“, so Geschäftsführer Wolter vor den etwa 30 Gästen, die allesamt als wichtige Multiplikatoren zu bezeichnen sind. Sie sahen sich gleich zwei Anlagen an, die bald auf die Reise nach Polen vorbereitet werden.

38 Millionen Euro Umsatz machte Wystrach im letzten Jahr, 56 Millionen dürften es bis zum Jahresende 22 sein. Noch liegt die Zahl der Mitarbeitenden bei gut 220. Weitere 50 dürften zeitnah hinzukommen, so der Geschäftsführer optimistisch.

In den nächsten Wochen werde man, so sagt er, an zentraler Stelle des Weezer Gewerbegebietes eine weitere Grundsteinlegung erleben. Es geht um eine große Erweiterung. Dazu soll ein 20.000 Quadratmeter großes Grundstück direkt an der B 9 genutzt werden, das dem Unternehmen gehört. Wystrach möchte hier weitere Produktions- und Bürogebäude errichten. Für die Betriebsentwicklung sind derzeit ein weiteres Gebäude als Büro- und Schulungszentrum, zwei Produktions- und Montagehallen, ein Parkdeck für die Mitarbeiter sowie eine Wasserstofftankstelle geplant. Diese Tankstelle soll auch öffentlich genutzt werden können.

Eine Aussage, zu der die Anwesenden ersten Applaus spendeten. Und die insbesondere alle erfreut haben dürfte, die mit großen eigenen Fuhrparks ausgestattet nach der Zukunft der Mobilität suchen. 300 Kilometer Reichweite sehe man, so die Fachleute, bei einem Reisebus als machbar. Die Lastkraftwagen dürften aufgrund höherer Zulademöglichkeiten bis zu 600 Kilometer Radius erreichen.

Die Deutsche Bahn, die Firma Bosch und die Firma Linde gehören wie viele andere zu den großen Unternehmen, die sich im Wasserstoff-Segment interessiert zeigen. Sie zählen zum technologieorientierten Kundenstamm der Weezer. Den Anwesenden aus dem regionalen Wasserstoff-Netzwerk dürfte bei dieser Veranstaltung einmal mehr deutlich geworden sein: In Weeze bewegt sich etwas, auf das die Welt der Technik mit Interesse blicken dürfte.

(RP/zel)
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