Märchentag im Niederrheinischen Freilichtmuseum Märchenfiguren erwachen in Grefrath zum Leben

Grefrath · Hunderte Besucher ließen sich am Sonntag beim Märchentag im Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath von Trollen, Drachen und Hexen verzaubern.

 Die Hexe samt Gehilfin locken mit Süßigkeiten ins Knusperhäuschen an der Zuckerallee 1.

Die Hexe samt Gehilfin locken mit Süßigkeiten ins Knusperhäuschen an der Zuckerallee 1.

Foto: Norbert Prümen

Wer forschen Schrittes auf die Brücke zugeht, die es zu queren gilt, will man auf das Gelände des Niederrheinischen Freilichtmuseums Grefrath gelangen, der stoppt urplötzlich ab. „Achtung, Troll!“ ist dort zu lesen. Ein aufgeschlagenes Märchenbuch hält den Tipp bereit, wie eine solche Brücke, unter der Trolle hausen, zu queren ist. Wer es schafft, die Trolle zu überlisten, der kann sicher sein, dass er auch mit Räubern, Piraten, Hexen, dem bösen Wolf und sogar Drachen klarkommt. Der Märchentag im Niederrheinischen Freilichtmuseum hält einiges an Abenteuern bereit, und die zu entdecken, macht den kleinen und großen Besuchern gleichermaßen Spaß.

Aus der Gerberei wabert Rauch durch ein rötliches Licht. „Da lebt ein Drache“, verkündet Tim, der den Infotext im Märchenbuch vor dem Gebäude aufmerksam durchgelesen hat. Schritt für Schritt wagt er sich an der Hand seines Vaters in die dunklen Räume – und dann ist er auch schon zu sehen. Ein Drache, der gleich drei goldene Eier in einem großen Strohnest bewacht und immer wieder Rauch aus seinen Nasenlöchern ausstößt.

Mit dem Steckenpferd zwischen den Beinen und der Lanze in der Hand geht es auf der Wiese vor dem Haus Waldniel bei den Prinzessinnen Royda und Melis in den Ritterkampf. Felix tritt so gegen seine Oma Jutta an. Wobei Felix die Ringe beim Ringstechen mit der Lanze hervorragend trifft und mit einer süßen Belohnung von dannen zieht. Ein paar Meter weiter wandert Rotkäppchen mit einem Korb voller Äpfel auf die Miertzkate zu, wo die Großmutter zu Hause ist. „Vorsicht vor dem bösen Wolf. Dieses Haus ist nichts für schwache Eltern“, verkündet ein Schild. Eine berechtigte Warnung, denn in der karierten Bettwäsche samt Wärmflasche liegt der mit Rüschennachthemd und Betthäubchen bekleidete graue Geselle und wartet auf das Rotkäppchen.

„Kommt nur, kommt nur durch meine Zuckerallee eins zu mir“, ist die lockende Stimme der Schrumpelhexe an der Tür vom Knusperhäuschen Rasseln zu hören. Kleine und große Zuckerstangen zieren den Weg und ziehen die Besucher magisch ins Knusperhäuschen, wo die Lebkuchen und der Zuckerguss an der Außenwand hängen. Wer der Verlockung nicht widersteht, läuft Gefahr, in den Käfig gesperrt zu werden. Aber zusammen mit Mama ist das gar nicht so schlimm, wie der dreijährige Til feststellen kann. Die Hexe füttert nämlich mit Fruchtgummigetier.

Im Hexenkessel über dem Feuer glimmt es derweil in bunten Farben, und allerlei magische Gegenstände ziehen die Besucheraugen auf sich. Da gibt es die Kristallkugel, die Flasche mit dem Liebeszauber und die Raben neben der Kiste voller Schätze. Auf die könnten es die Räuber abgesehen haben, die übers Gelände streifen und ab und zu auch der Prinzessin in der Dorenburg einen Besuch abstatten. Abenteuer pur am Piratenschifft Lilly, das es zu entern gilt. Säbel-Jocke, Lady Linda und Locke Luzy sind mit Logbuch und Schatzkarte vor Ort.

Inzwischen haben sich die Bänke im Innenhof der Hofanlage Hagen gefüllt. „Es geschah einmal, dass im Garten der schönen Frau Holle die Apfelbäume nicht mehr gediehen“, beginnt Sopranistin Jessica Burri das Märchen von Frau Holles Apfelgarten. Eine Reise ins Märchenland mit Musik. Gleich drei Märchen hat Burri im Gepäck, bevor am späten Nachmittag das Niederrhein-Theater zum Froschkönig unter freiem Himmel und der Dorenburg als Kulisse einlädt.

(tre)
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