Ärger in Kempen übers Impfzentrum Impftermin-Vergabe dauert Tage

Kempen · Wenn mehr Impfstoff geliefert wird, soll es weitere Termine geben, heißt es von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, über deren Hotline 0800 11611701 Impftermine vereinbart werden können.

 Das Impfzentrum des Kreises Viersen befindet sich im früheren St.-Cornelius-Krankenhaus in Dülken.   Archivfoto: Röse

Das Impfzentrum des Kreises Viersen befindet sich im früheren St.-Cornelius-Krankenhaus in Dülken. Archivfoto: Röse

Foto: Martin Röse

Bei der Vergabe von Impfterminen im Impfzentrum des Kreises Viersen in Dülken gibt es Probleme. Ehrenamtler der Initiative „Kempen hilft“, die für Senioren über 80 Jahre derzeit versuchen, Termine zu vereinbaren, berichten von wiederholten Bemühungen, die täglich ins Leere liefen. „Ich versuche seit dem 29. Januar täglich, für zwei Frauen aus dem Betreuten Wohnen des St.-Peter-Stifts einen Termin zu vereinbaren“, erzählt Mireille Lassig. „Aber immer, wenn ich dem Ansprechpartner an der Hotline die Postleitzahl sage, heißt es, es sind keine Termine zu vergeben. Das wiederholt sich jeden Tag.“

Davon berichtet auch Dagmar Küppers, die ebenso täglich bei der Impf-Hotline anruft, um für Senioren Termine zu vereinbaren. Seit 4. Februar bietet „Kempen hilft“ in Kooperation mit der Stadt und der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist Senioren aus Kempen an, für sie einen Termin zu vereinbaren und sie auch zum Impfzentrum nach Dülken zu bringen, wenn die Senioren keine andere Möglichkeit haben, dorthin zu kommen. „Wir haben ja Ausdauer, wir nehmen das den Senioren ab“, sagt Lassig, „aber für Senioren, die selbst einen Termin vereinbaren wollen, ist das doch unzumutbar.“ Die Befürchtung der Ehrenamtler: Senioren könnten aufgeben, auf die Impfung verzichten, weil das Warten auf einen Termin so anstrengend ist.

Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO), über deren Hotline 0800 11611701 Impftermine vereinbart werden können, stelle nach wie vor Termine ein, könne dies aber nur tun, wenn entsprechende Mengen an Impfdosen geliefert würden, erklärt ein Sprecher der KVNO auf Anfrage unserer Redaktion. Der Impfstoff sei begrenzt, „aber wir haben vom Land das Signal erhalten, dass wir mehr Impfstoff bekommen als zunächst vorgesehen“, sagt der KVNO-Sprecher. „Wenn mehr Impfstoff kommt, kommen auch weitere Termine.“ Senioren und Angehörige sollten nicht aufgeben, sondern es telefonisch oder über die Internetseite (https://termin.corona-­impfung.nrw/) weiter versuchen.

„Ergänzend wollen wir so schnell wie möglich Impfungen auch in Hausarztpraxen ermöglichen“, erklärt der KVNO-Sprecher. Dazu müsse ein Impfstoff jedoch nicht nur verfügbar, sondern auch für die Verwendung in den Praxen geeignet sein, etwa weil er nicht gekühlt werden müsse. „Dafür sind wir in Gesprächen mit dem Gesundheitsministerium. Doch eine konkrete Zeitschiene gibt es noch nicht.“

(biro)
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