Von-Broichhausen-Stift und St.-Peter-Stift Altenheime in Kempen: Sehr viel Verständnis für die Einschränkungen

Kempen · Im Von-Broichhausen-Stift und im St.-Peter-Stift in Kempen haben sich Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter auf die besondere Situation eingestellt.

 Julian Schrörs (links) und Jürgen Brockmeyer leiten die beiden Kempener Altenheime.

Julian Schrörs (links) und Jürgen Brockmeyer leiten die beiden Kempener Altenheime.

Foto: Axel Küppers

„Es ist relativ ruhig in den Einrichtungen. Die Bewohnerinnen und Bewohner zeigen sich verständnisvoll.“ Auf diesen Nenner bringt Jürgen Brockmeyer die Stimmung, die zurzeit in den beiden Kempener Altenheimen Von-Broichhausen-Stift am Heyerdrink und St.-Peter-Stift an der Auguste-Tibus-Straße herrscht. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist und sein Team sind in Zeiten der Corona-Pandemie besonders gefordert.

Reicht der Mundschutz? Was ist mit Schutzkleidung? Wird das strikte Besuchsverbot eingehalten? Ist ausreichend Desinfektionsmittel vorhanden? Das sind die drängendsten Fragen, die die 234 Beschäftigten der beiden Häuser momentan umtreiben. Bislang, so Brockmeyer, ist weder ein Verdachtsfall unter den knapp 200 Bewohnern bestätigt worden, noch gab es kritische Situationen.

Aufgrund der Empfehlung des Robert-Koch-Instituts tragen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den beiden Senioreneinrichtungen Mundschutz. Allerdings, das räumt Vorstand und Verwaltungsleiter Brockmeyer ein, hat man 14 Tage herumtelefonieren und organisieren müssen, bis in dieser und in der kommenden Woche genügend Schutzmaterial geliefert wird. Mundschutzmasken auch im erforderlichen Standard FFP2 sind ausreichend vorhanden. Die FFP2-Masken halten 94 Prozent der in der Luft befindlichen Partikel von den Atemwegen fern, schützen sowohl den Träger als auch sein Gegenüber.

Nicht so gut aufgestellt sind die Kempener Stifte, was Schutzkittel betrifft. Sie fehlen in großer Zahl, sind auf dem Markt nur noch selten und dann zu deutlich überhöhten Preisen zu bekommen. Der kleine vorhandene Vorrat dürfte im Bedarfsfall in wenigen Tagen aufgebraucht sein. Brillen, Masken und Handschuhe sind genügend vorhanden. Ebenfalls sind die Einrichtungen ausreichend mit Desinfektionsmitteln versorgt, „auch dank des Engagements von örtlichen Unternehmen“, wie Jürgen Brockmeyer betont und sich hierfür bedankt.

Brockmeyer und sein Stellvertreter im Stiftungsvorstand, Julian Schrörs, sind froh, mit Blick auf die anvertraute Hochrisikogruppe „ältere Menschen“ bereits frühzeitig die Sicherheits- und Hygienestandards in den Kempener Altenheimen hochgeschraubt zu haben. „Das strikte Besuchsverbot stellt nach Anfangsschwierigkeiten kein Problem mehr dar“, betont Jürgen Brockmeyer. Die Senioren vermissen zwar ihre Angehörigen, zeigen aber großes Verständnis für die Maßnahme.

Der Soziale Dienst in den Stiften ist zudem sehr bemüht, die älteren Menschen bei Laune zu halten. Zu zweit werden kleinere Spaziergänge in den Gartenanlagen angeboten, ebenso wie eine intensivere Einzelbetreuung in den Zimmern. „Einige fühlen sich sogar wohler, weil sie sich sicher fühlen und nun mehr Ruhe haben“, berichtet Jürgen Brockmeyer.

(RP)
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