Jubiläum bei Grefrather Verein Reiterverein Graf Holk wird 100 Jahre alt

Grefrath · Jeder kennt jeden. Wenn es etwas zu tun gibt, packen alle Mitglieder mit an.

 Der Springreiter Heinrich Feyen, hier 1929,  ist der Vater von Erwin und Heinz-Hubert Feyen, die beide aktiv noch im Verein mitwirken.

Der Springreiter Heinrich Feyen, hier 1929,  ist der Vater von Erwin und Heinz-Hubert Feyen, die beide aktiv noch im Verein mitwirken.

Foto: ja/holk

Der Reiterverein (RV) Graf Holk Grefrath wird in diesem Jahr stolze 100 Jahre alt. Die entsprechende Feier ist für den 13. Juni auf der vereinseigenen Anlage im Heitzerend geplant. Das große Sommerturnier soll einen Monat später vom 10. bis 12. Juli stattfinden.

Vor 100 Jahren trafen sich jeden Sonntagmorgen neun Kameraden aus dem Ersten Weltkrieg zum Frühschoppen bei einem Glas Bier. Sie erzählten über alte Zeiten und besonders gern über Pferde. Eines Tages entstand die Idee, einen Reiterverein zu gründen, um die Kameradschaft mit dem Pferd zu fördern. Gründungsvorsitzender wurde Josef Josten. Drei Jahre später erhielt der Verein über einen Gönner eine Standarte, die bis heute (zwischenzeitlich restauriert) erhalten ist. Bei der Namensfindung erinnerte sich ein Gründungsmitglied an einen jungen Grafen, der gut mit Pferden umging. So bekam der Reiterverein den Namen „Graf Holk“.

Baron Eltz von Rübenach stellte sich den Grefrathern als Reitlehrer zur Verfügung. Einen Reitplatz richtete der Verein an der Schneppenburg in Vinkrath her. In den folgenden Jahren ritten die Grefrather erfolgreich auf großen Turnieren. Heinrich Dohmes errang beispielsweise das Deutsche Reit- und Fahrabzeichen. Der Reiterverein Grefrath war zudem der stärkste Verein auf einem Turnier in Dortmund. Nach dem Zweiten Weltkrieg trafen sich die Grefrather Reiter 1947 zum ersten Mal wieder. Sie nahmen den Betrieb unter Reitlehrer Josef Funken wieder auf, er bekam 1970 zum 50-Jährigen die St.-Georg-Plakette. Im Herbst 1947 gab es die erste Fuchsjagd, und im Winter fand der Reiterball statt, bei dem selbst gebrannter Schnaps das beliebteste Getränk war.

 Der Vorstand des Grefrather Reitervereins Graf im 100. Jahr seines Bestehens. Er hat aktuell mehr als 240 Mitglieder.

Der Vorstand des Grefrather Reitervereins Graf im 100. Jahr seines Bestehens. Er hat aktuell mehr als 240 Mitglieder.

Foto: holk

Seine Heimat fand der Reiterverein Graf Holk Grefrath 1958 im Heitzerend, wo ein schmuckes Clubhaus mit angeschlossenem Spring- und Dressurplatz entstand. Nachdem die Grefrather einige Jahre im Winter in der Dorenburg-Scheune geritten waren, wurde im Frühjahr 1973 dann schließlich die heutige Reithalle im Heitzerend feierlich eingeweiht. Unter Johannes Thoenes und Willi Holland mit ihren Freunden und Kameraden entstand eine Anlage, mit der eine positive Entwicklung des Vereins begann. Die Mitglieder trainierten wetterunabhängig, und die reitsportlichen Erfolgen stellten sich in den folgenden Jahren bald ein. „In den 1980er- und 1990er-Jahren wurden wir eine Macht bei Vergleichs-, Kreis- und Landesturnieren“, sagt Vorsitzender Peter Thoenes, der dieses Amt vor 28 Jahren von seinem Vater Johannes übernahm. Davor war Heinrich Dohmes 26 Jahre lang Vereinsvorsitzender.

Der Verein wurde ein fester Bestandteil des öffentlichen Lebens in der Niersgemeinde durch die Teilnahmen an Karnevalsumzügen, Schützenfesten, Martinszügen oder Jubiläen. „Wir sind ein Reiterverein, der besonders die Ausbildung der Reiter und die Ausführung von Turnieren fördert. Besonders ist, dass es keinen eigenen Stall mit Leihpferden gibt. Die Mitglieder pflegen selbst die Anlage“, sagt Geschäftsführerin Astrid Greiling. Peter Thoenes vermutet hier auch: „Vielleicht ist das unter anderem ein Grund, warum der Zusammenhalt unserer Mitglieder innerhalb des Vereins so gut ist.“ Auf der Anlage tummeln sich aktive Reiter von Jung bis Alt. Und nicht selten sind Freunde dabei. Auf seinen großen Sommerturnieren ist zu erkennen, wie viele Mitglieder sich als Helfer in den Dienst des Vereins stellen.

 Beim Kreisturnier 2019 holte die Vielseitigkeits-Mannschaft die Kreisstandarte nach Grefrath.

Beim Kreisturnier 2019 holte die Vielseitigkeits-Mannschaft die Kreisstandarte nach Grefrath.

Foto: ja/Graf holk

Der RV Graf Holk Grefrath richtete bereits mehrere Male das Kreisturnier aus. Das letzte Kreisturnier des Pferdesportverbandes Kreis Viersen fand vergangenes Jahr im Juni statt. Hier holte sich die Vielseitigkeitsmannschaft des RV Graf Holk Grefrath die Kreisstandarte mit einem reinen Damenteam.

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