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Erweiterung des Gerätehauses Neue Räume für die Hoerstegener wehr

Kamp-Lintfort · Seit Jahren sind Mängel an den Gebäuden am Molkereiweg bekannt. Jetzt geht die Stadt daran, sie endlich zu beheben. Zunächst ist ein Anbau am Gerätehaus geplant, später soll eine neue Fahrzeughalle folgen.

 Insgesamt 1,3 Millionen Euro will die Stadt für neue Feuerwehrgebäude in Hoerstgen ausgeben.

Insgesamt 1,3 Millionen Euro will die Stadt für neue Feuerwehrgebäude in Hoerstgen ausgeben.

Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

Schon lange entsprechen die Gebäude der Löscheinheit Hoerstgen nicht den aktuellen Standards für Gerätehäuser und Fahrzeughallen. Jetzt ist höchste Zeit für die Stadt, tätig zu werden. Für 2021 steht die Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans an, und die Bezirksregierung macht Druck. Sie habe „verdeutlicht, dass sie das Abstellen der Mängel“ erwarte, heißt es in einer Verwaltungsvorlage für den Haupt- und Finanzausschuss. „Wir müssen die Baumaßnahme bis dahin sicherlich nicht abgeschlossen haben, aber zeigen dass wir etwas unternehmen“, sagte der zuständige Dezernent Martin Notthoff am Montag.

Der Ausschuss soll stellvertretend für den Rat (dessen Sitzung coronabedingt ausfällt) die Erweiterung und Modernisierung des Hoerstegener Gerätehauses auf den Weg bringen. Zwei Bauabschnitte sind geplant. Zunächst geht es um einen Anbau am Gerätehaus, der im wesentlichen den bisher fehlenden „Schwarz-Weiß-Bereich“ aufnehmen soll. Er ermöglicht die Trennung von sauberer Kleidung und solcher, die im Einsatz verschmutzt wurde. Der fehlende Schwarz-Weiß-Bereich zählt zu einer Reihe von Mängeln, die die Unfallkasse bereits vor Jahren moniert hat. Dazu zählen auch die mangelhafte Trennung zwischen Kleideraufbewahrung und Fahrzeugen, ein fehlender Umkleidebereich für Frauen und Männer und fehlende Duschen für Frauen. Außerdem fehlten Stellplätze für Fahrzeuge, ein Bereitschaftsraum und ein Büro. „Unterlagen der Löscheinheit werden derzeit bei den Funktionsträgern im privaten Bereich abgelegt“, so die Stadtverwaltung.

Mit dem Anbau sollen auch 24 Stellplätze für Autos im Außenbereich angelegt werden. Mit einer halben Million Euro Kosten rechnet die Stadt. Sie hofft, das Geld im Rahmen eines Förderprogramms zur Erneuerung von Feuerwehrhäusern in Dörfern zu erhalten. Notthoff ging davon aus, dass die Bauarbeiten – nach einem positiven Förderbescheid, Planungen und Ausschreibungen frühestens 2022 beginnen könnten. Für einen noch späteren Zeitpunkt ist ein zweiter Bauabschnitt ins Auge gefasst. Dabei geht es um den Neubau einer Fahrzeughalle. Kostenpunkt Stand jetzt: 810.000 Euro. Auch dafür erhofft sich die Stadt Fördermittel des Landes.

Im Jahr 1969 wurde das Hoerstgener Gerätehaus errichtet, 1991 erfolgte der letzte Umbau. Für Fahrzeuge wurde 1995 eine benachbarte Halle angemietet. Schon 1996 habe der Kreis festgestellt, dass die Behelfshalle nicht den Vorgaben für die Einsatzfähigkeit von Feuerwehrfahrzeugen entspricht. Aufgrund der Mängel der Behelfshalle bestehe das Risiko, das sich die Ausrückezeiten verlängern. Zudem gebe es ein „gewisses Unfallrisiko für die Feuerwehrleute vom Feuerwehrgerätehaus zur Behelfshalle wintertags, vor allem in den Nachtstunden“. „Es ist noch niemand zu Schaden gekommen“, betonte Notthoff.

Bei einer professionellen Feuerwehr hätten die Genehmigungsbehörden die Mängel wohl kaum jahrelang toleriert, sagte Notthoff. In Hoerstgen gehe es aber um ehrenamtliche Feuerwehrleute. „Die Löscheinheit mussten lange genug mit Kompromissen klarkommen“, gab Notthoff zu. Allerdings sei dies kein exklusives Kamp-Lintforter Problem. Vielerorts seien Gerätehäuser auf dem Dorf veraltet – nicht zuletzt ist dies ein Grund für die Auflage des Landes-Sonderprogramms. Die Baumaßnahmen in Hoerstgen sollen auch Ausdruck der Wertschätzung für die dortigen Wehrleute sein. 112 Einsätze hatten die 29 Aktive (davon drei Frauen) der Löscheinheit im vergangenen Jahr, und sogar 122 Einsätze im Jahr davor. „Das bedeutet, dass sie im Schnitt alle drei Tage draußen waren“, sagte Notthoff.

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