Gleichstellung im Rathaus Kamp-Lintfort Mehr Frauen in Führungspositionen

Kamp-Lintfort · Die Stadtverwaltung hat am Freitag ihren neuen Gleichstellungsplan vorgelegt. Dieser soll die Grundlage für eine weitere erfolgreiche Personalentwicklung im Rathaus bilden. Die Zahl der Frauen in Führungspositionen ist gestiegen.

 Bürgermeister Christoph Landscheidt, Guido Roosen als Vertreter der Personalverwaltung, Gleichstellungsbeauftragte Petra Niemöller und Personalratsvorsitzender Frank Aldenkott stellten am Freitag den neuen Gleichstellungsplan der Stadt vor. 
  Foto: Anja Katzke

Bürgermeister Christoph Landscheidt, Guido Roosen als Vertreter der Personalverwaltung, Gleichstellungsbeauftragte Petra Niemöller und Personalratsvorsitzender Frank Aldenkott stellten am Freitag den neuen Gleichstellungsplan der Stadt vor. Foto: Anja Katzke

Foto: Anja katzke/Anja Katzke

Die Frauen haben in der Kamp-Lintforter Stadtverwaltung bald die Nase vorn: Acht von insgesamt 14 Amtsleiterstellen sind seit 2020 mit Frauen besetzt. Das sah im Jahr 2000 noch anders aus: Unter 17 Amtsleitern gab es nur fünf Frauen. Ein ähnliches Bild zeigt sich auf der Ebene der Abteilungsleiter: Hier führen heute die Frauen mit zwölf zu zehn. Das geht aus dem Gleichstellungsplan 2021 bis 2025 hervor, den die Stadt Kamp-Lintfort am Freitag im Rathaus vorgelegt hat. „Die Statistik zeigt, dass Frauen in unserer Verwaltung – auch in den Entgeltgruppen – in den vergangenen Jahren aufgeholt haben. Wir haben immer mehr Frauen in Führungspositionen“, sagt Gleichstellungsbeauftragte Petra Niemöller, die den Plan zusammen mit der Personalabteilung, dem Personalrat und weiteren Kollegen erarbeitet hat.

 „Wir sind gut aufgestellt“, findet auch Bürgermeister Christoph Landscheidt. Er will den neu erstellten Gleichstellungsplan aber nicht als reinen Frauenförderplan verstanden wissen, so wie er noch Anfang der 2000er Jahre vom Land gefordert war, weil Karriere- und Aufstiegschancen von Frauen, über die Biografie hinaus mit Männern gleichzuziehen, damals deutlich kleiner waren. „Es geht uns um mehr als Gleichstellung. Für uns ist der Plan die Grundlage für eine erfolgreiche Personalentwicklung“, erklärte der Bürgermeister. Maßgebend für die Erstellung des Plans ist das Landesgleichstellungsgesetz.

Dieses gibt vor, dass die Strukturen so verändert werden, dass Frauen in allen Bereichen und Funktionen paritätisch vertreten sind. In Kamp-Linfort komme die Stadtverwaltung, so Guido Roosen als Vertreter der Personalverwaltung und Frank Aldenkott als Personalratsvorsitzender, den Bedarfen ihrer Beschäftigten zum Beispiel nach Teilzeit individuell entgegen. So kehrten Frauen nach Mutterschutz und Elternzeit früher an ihren Arbeitsplatz zurück. Der berufliche Wiedereinstieg und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie seien weitere Aspekte, die gefördert würden.

Die Stadtverwaltung beschäftigt heute 638 Mitarbeiter. Doch nicht in allen Bereichen haben Frauen aufgeholt. Die Berufswahl, so Petra Niemöller, sei nach wie vor von gesellschaftlichen Rollenbildern geprägt. Deshalb gibt es in der Stadtverwaltung noch immer klassische Männer- und Frauenbereiche. So überwiegen im Bereich Abfall, Straßen und Kanal (ASK) sowie bei der Feuerwehr die Männer, im Sozial- und Erziehungsdienst die Frauen. Alle Instrumente, die heute im Rathaus die Gleichstellung von Frau und Mann fördern und die Bedarfe der Mitarbeiter unterstützen sollen, versteht man im Rathaus auch als eine Marketingmöglichkeit, um als öffentlicher Arbeitgeber Fachkräfte anzusprechen, zu gewinnen und zu binden. „Mit einer Kultur, die ein partnerschaftliches Miteinander pflegt, mit Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf, mit Qualifizierungsmöglichkeiten und einem betrieblichen Gesundheitskonzept können wir uns als attraktiver Arbeitgeber präsentieren“, erläutert die Gleichstellungsbeauftragte. Der Gleichstellungsplan, der bis 2025 aufgelegt ist, beinhaltet deshalb auch strategische Ziele: Dazu gehören ein nachhaltiges Personalmanagement, ein regelmäßiges Controlling, die Unterstützung der Mitarbeiter in ihrer Weiterentwicklung sowie die Stärkung der Führungskräfte als Motor der Chancengleichheit.

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