Wasserwirtschaft in Kamp-Lintfort Lineg als Partner für Wassermanagement

Kamp-Lintfort · Auf der Genossenschaftsversammlung informierte Vorstand Karl-Heinz Brand über aktuelle Planungen. Themen waren beispielsweise Maßnahmen der kommunalen Klimanpassung und Renaturierungen.

 Die Renaturierung der Großen Goorley war eines der großen Lineg-Projekte zur Landesgartenschau.

Die Renaturierung der Großen Goorley war eines der großen Lineg-Projekte zur Landesgartenschau.

Foto: Lineg

Im November brachte sich die Lineg in Moers ins Klimaforum ein. Damit präsentierte sich die Linksniederrheinische Entwässerungs-Genossenschaft erstmals in ihrer neuen Rolle. „Die Lineg ist Partner für regionale Wasserwirtschaft“, definierte Vorstand Karl-Heinz Brandt bei der Genossenschaftsversammlung die neue Rolle. Sie lässt sich von der Frage leiten: Wo können wir uns einbringen?“.

Für den 65 Jahre alten Vorstand war es die letzte Genossenschaftsversammlung, bevor er im Herbst 2022 in den Ruhestand geht. Diesmal verlief sie nicht virtuell, wie Ende 2020 während des zweiten Lockdowns, sondern in Präsenz. Es kamen 60 Genossen, die von der RAG und Unternehmen wie Eneos aus der Chemieindustrie, Kommunen im Gebiet des Altkreises Moers, dem Genossenschaftsgebiet der Lineg, und des Kreises Wesel, geschickt wurden. Anders als in den Vorjahren, in denen die jährliche Genossenschaftsversammlung entweder im Rheinberger Stadthaus oder im Rheinkamper Kulturzentrum tagte, fand die Versammlung in der Glückauf-Sporthalle in Duisburg-Homberg statt, in 2G-Format.

Zunächst stellte Karl-Heinz Brandt die neue Rolle der Lineg dar, die 1913 als Entwässerungsgenossenschaft gegründet worden war, um den Grundwasserspiegel zu regulieren, für die heute 150 Grundwasserpumpanlagen, 73 Vorflutpumpanlagen und 13 Hochwasserpumpanalgen stehen. Er ging auf den Starkregen am 14. Juli 2021 ein, an dem an der Ahr an einem Tag 95 Liter pro Quadratmeter Niederschlag niedergegangen sei, in Moers 85 Liter. „Zum Glück ist die Topographie am Niederrhein anders“, sagte er. Gleichzeitig wies er auf die trockenen Jahre 2018, 2019 und 2020 hin, in denen summiert 400 Liter pro Quadratmeter weniger Wasser niedergegangen seien als sonst.

Diese entsprächen etwas mehr als der Hälfte der mittleren jährlichen Niederschlagsmenge von 750 Millimeter. Der Grundwasserspiegel werde am Niederrhein kontinuierlich sinken. Die Lineg arbeite gerade an einer Simulation, wie sie diesen Spiegel verändere, der bis zehn Kilometer ins Gebiet hinter den Deichen vom Rhein beeinflusst werde. Er erläuterte Maßnahmen der kommunalen Klimanpassung, wie die Renaturierung der Issumer und Nenneper, die im Laufe der 2020er Jahre umgesetzt werden soll, nachdem jetzt Grundstückskäufe abgeschlossen seien und es eine Förderung des Land NRW gebe.

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