Kabarett in Kamp-Lintfort Bernd Stelter und die glücklichen Momente

Kamp-Lintfort · Der Kabarettist und Liedermacher gastiert mit seinem Programm „Hurra! Ab Montag ist wieder Wochenende“ am 31. Oktober in der Stadthalle. Bernd Stelter freut sich darüber, wieder auf der Bühne zu stehen.

 Bernd Stelter freut sich auf das Publikum am Niederrhein. Warum? „Es kann gut zuhören.“

Bernd Stelter freut sich auf das Publikum am Niederrhein. Warum? „Es kann gut zuhören.“

Foto: Manfred Esser

Warum können die Dänen den Tag eigentlich besser genießen als wir? Und die Schweden und Schweizer ebenso? Kabarettist und Liedermacher Bernd Stelter kennt die Antwort: „Du musst dir dein Konfetti schon selbst ins Leben pusten.“ In seinem aktuellen Programm „Hurra! Ab Montag ist wieder Wochenende“ nimmt er mal all diejenigen aufs Korn, die über Montage mosern, über Dienstage diskutieren und Mittwoch und Donnerstag sowieso doof finden und sich nur aufs Wochenende freuen – am Sonntag, 31. Oktober, ab 20 Uhr auch in der Stadthalle in Kamp-Lintfort.

„Es hat bei mir das Fass zum Überlaufen gebracht, als ich mich an einem Montag ins Auto gesetzt und das Radio angestellt habe: Da erklärte der Moderator, in fünf Tagen sei ja schon wieder Wochenende“, erzählt er im RP-Gespräch. „Wir müssen jeden Tag genießen. Glück ist kein Zustand. Oder die Party am Wochenende, auf die sich alle freuen“, betont der Kabarettist. Es gebe im Leben vor allem glückliche Momente. „Und die müssen wir einsammeln. Deshalb frage ich mich jeden Tag: Was habe ich heute Schönes erlebt.“ Wer Bernd Stelter kennt, weiß, dass der Kabarettist nicht mit dem erhobenen Zeigefinger auf der Bühne steht: „Mein Hauptziel ist zu unterhalten. Ich bin ja Entertainer“, betont Stelter. Deshalb lässt er zum Beispiel den sauerländischen Bauern genauso über das Thema sinnieren wie den Hiphopper. „Ich habe vier, fünf Figuren, die sich in das Thema einmischen“, erzählt der Kabarettist, der im April 60 Jahre alt wurde: „Wissen Sie, wie man glücklich wird? Wenn man anderen Leuten was Gutes tut. Daran erinnert man sich viel länger, als wenn man nur an sich denkt.“

Das Programm, für das er zahlreiche Lieder geschrieben hat, ist noch taufrisch. Erst 2019 gestartet, sorgte die Corona-Pandemie ab 2020 auch im Tournee-Geschäft für den Stillstand. „Alice Cooper hat damals gesagt: Lieber Gott, lass es nicht länger als ein Jahr dauern. Ein Jahr Pause fand ich nicht so schlimm. Aber anderthalb Jahre – das war zu viel“, sagt der Kabarettist und Liedermacher. Stelter nutzte im Homeoffice die Zeit: Er wurde „Youtube“-Star, entwickelte einen Karnevalskalender, vom 15. Januar bis zum 15. Februar gab es täglich was zu lachen. Außerdem schrieb er zwei Bücher. 2021 erschien der Holland-Krimi „Mieses Spiel um schwarze Muscheln“ des Camping-Fans. Ein Sachbuch soll im nächsten Jahr auf den Buchmarkt kommen, das Manuskript ist schon beim Verlag. Titel: „Wer älter wird, braucht Spaß im Leben.“

Doch jetzt freut sich der 60-Jährige darauf, wieder unterwegs zu sein und auf der Bühne zu stehen. Für Oktober und November sind etwa zehn Auftritte geplant. So ganz wie vor Corona laufe es noch nicht, sagt er. „Da hatte ich ein ganz anderes Pensum. Das Publikum ist noch sehr vorsichtig, aber wir halten alle Hygienevorgaben ein“, sagte er. In Kamp-Lintfort war er schon mehrfach, überhaupt mag er das Publikum am Niederrhein sehr gerne. „Es kann gut zuhören.“

Tickets für Sonntag, 31. Oktober, 20 Uhr, gibt es an allen Vorverkaufsstellen.

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