Bergbau-Geschichte in Kamp-Lintfort Im alten Pumpenhaus wird Kamp-Lintforts Geschichte erzählt

Mit der Landesgartenschau hat das Informationszentrum Stadt und Bergbau, das im umgebauten, denkmalgeschützten Pumpenhaus Platz findet, eröffnet. Die Ausstellung vermittelt Kamp-Lintforts Meilensteine „Kloster, Kohle und Campus“ auf schön gestalteten Schautafeln, mit multimedialen Informationen sowie Objekten. Leiterin ist Susanne Rous.

 Petra Niemöller, Leiterin des Kulturbüros, Susanne Rous, Leiterin des Informationszentrums, und  Kulturdezernent Chistoph Müllmann (von links) freuen sich über den gelungenen Umbau des denkmalgeschützten Pumpenhauses

Petra Niemöller, Leiterin des Kulturbüros, Susanne Rous, Leiterin des Informationszentrums, und  Kulturdezernent Chistoph Müllmann (von links) freuen sich über den gelungenen Umbau des denkmalgeschützten Pumpenhauses

Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

Die Wände sind schwarz gestrichen, so schwarz wie die Kohle, die mehr als 100 Jahre lang hier gefördert wurde. Fotografien zeigen die Gesichter der Kumpel, die auf der Zeche Friedrich-Heinrich, später Bergwerk West gearbeitet haben. Ihre Geschichten über den Alltag der Bergarbeiterfamilien und die Arbeit unter Tage werden an Audio-Stationen hörbar und lebendig. Mit der Eröffnung der Landesgartenschau am 5. Mai hat auch das Informationszentrum Stadt und Bergbau im denkmalgeschützten ehemaligen Pumpenhaus seine Pforten geöffnet und erzählt auf rund 140 Quadratmetern die Geschichte Kamp-Lintforts. Das Informationszentrum liegt noch ein wenig versteckt zwischen Lehrstollen und Schirrhof-Baustelle an einer der Wegeachsen im Zechenpark. Das soll sich bald ändern: „Die Wegweiser sind in Auftrag gegeben“, berichtet Kulturdezernent Christoph Müllmann am Dienstag.

Die ersten Besucher zeigten sich dennoch beeindruckt: „Alle fanden die Ausstellung klasse. Die Resonanz war positiv“, betont Susanne Rous, seit dem 1. März Leiterin des Informationszentrums Stadt und Bergbau. Sie ist erste Ansprechpartnerin für die Besucher, die sich für die Inhalte des Zentrums für Bergbautradition interessieren: Dazu gehören der Lehrstollen gleich nebenan und das Haus des Bergmanns in der Altsiedlung. Die Alpenerin kommt aus der Tourismusbranche und hat einige Jahre in Dänemark für einen Tourismuskonzern gearbeitet. „Mich hat der Museumscharakter gereizt und das Zusammenspiel von Verwaltung und Ehrenamt“, sagt Susanne Rous. Die Aufgabe sei vielseitig, biete den Kontakt mit kleinen und großen Besuchern, die Vernetzung mit Gremien und die Mitarbeit an überregionalen Projekten.

Das Konzept, das die Agentur „Arndt und Seelig“ für das Pumpenhaus entwickelt hat, besticht in doppelter Hinsicht als ein Dreiklang: Die Ausstellung vermittelt Kamp-Lintforts Meilensteine „Kloster, Kohle und Campus“ auf schön gestalteten und verständlichen Schautafeln, mit multimedialen, interaktiven Informationen sowie Objekten, die unter anderem die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition zur Verfügung stellte. „Sie hat die Einrichtung mit ihrem Fachwissen und ehrenamtlicher Arbeit unterstützt, betont Petra Niemöller, Leiterin des städtischen Kulturbüros. In der Ausstellung ist ein Grundstein des Klosters Kamp ebenso zu finden wie ein Stück Fettkohle, ein Einmachglas mit Bohnen aus dem Haus des Bergmanns und ein maßstabsgetreues Modell der Zeche Friedrich-Heinrich mit allen technischen Anlagen.

Die Ausstellung ist wie ein Zeitlinie angelegt und endet mit Kamp-Lintforts Zukunftsperspektiven. Vorgestellt wird zum Beispiel ein junges Startup-Unternehmen, das sich aus der Hochschule Rhein-Waal entwickelte. „Die Hochschule hat uns ebenfalls mit ihrem Fachwissen unterstützt und 3D-Modelle von Kloster und Zeche erstellt“, berichtet Petra Niemöller. Gefördert wurden Umbau und Einrichtung des Pumpenhauses durch die NRW-Stiftung und durch den LVR.

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