Kaarst Kunst für die Ortsmitte

Kaarst · "Legato alla natura" hat der Künstler Michael Kortländer die Stele genannt, die künftig neben dem "Raben" von Anatol Herzfeld zu sehen sein wird.

 Mit der Stele in Vorst hat der Künstler Michael Kortländer (vorne) erstmals eine seiner Ideen in Stahl umgesetzt.

Mit der Stele in Vorst hat der Künstler Michael Kortländer (vorne) erstmals eine seiner Ideen in Stahl umgesetzt.

Foto: L. Berns

Der stellvertretende Bürgermeister Matthias Kluth geriet am Freitagabend in der Vorster Ortsmitte ins Schwärmen: "Wir in Vorst sind stolz, so einen Mittelpunkt zu haben, es ist einfach schön hier." Minuten später wurde das neue Zentrum von Vorst noch ein bisschen attraktiver: Kluth enthüllte eine neue Kunststele: Dem "Raben" von Anatol Herzfeld leistet jetzt eine abstrakte Arbeit von Michael Kortländer Gesellschaft. "Legato alla natura" nannte der sein neuesten Werk, was so viel bedeutet wie "der Natur gewidmet".

Helmut Blochwitz erläuterte das Stelenkonzept, das im Stadtmitte-See in Kaarst seinen Ursprung hat. Dass jetzt eine weitere Kunststele enthüllt werden konnte, daran haben gleich mehrere Kunstfreunde Anteil: Die Galerie Splettstößer hatte den Kontakt zu dem auf Gut Selikum in Neuss lebenden Künstler hergestellt. Die Vorster Schützen und die Sparkassen-Stiftung Kaarst-Büttgen finanzierten das Projekt. Außerdem brachten sich Handwerker wie Wolfgang Blodau und Richard van den Bongard ein.

Michael Kortländer hat mit "Legato alla natura" Neuland betreten. Der Künstler, der 1953 in Münster geboren wurde und der an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Gerhard Hoehme Malerei studierte, arbeitet in der Regel mit Pappe. In Neuss stehen zwei Skulpturen aus Blech im öffentlichen Raum, jetzt wurden seine Ideen erstmals in Stahl umgesetzt.

Seinem Stil ist Kortländer treu geblieben. Die ganze Skulptur ist aus Kreissegmenten zusammengesetzt. Sie animiert dazu, sie von allen Seiten zu betrachten, weil sie dem Betrachter immer neue Perspektiven bietet. Und Michael Kortländer hat den Stahl so verarbeiten lassen, dass er das Gefühl von Leichtigkeit vermittelt: So wurde ein Segment nach unten "geklappt".

Während der Künstler seine Objekte aus Pappe gern mit einer Malerei "überzieht", hofft er jetzt, dass der Rost für eine malerische Oberfläche sorgen wird. Der Stahl sei so präpariert, erklärte er, dass sich eine Rostpatina bildet, die dann eine Schutzschicht darstellt. Der Rostfraß ist also begrenzt.

Unter den zahlreichen Zuschauern der Enthüllungsaktion war auch Jürgen Zaun. Der Neusser Künstler arbeitet zurzeit an einem Kunstwerk, das das Stelenprojekt auf den Bruchweg in Holzbüttgen tragen wird.

(NGZ)
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