Kaarst Kaarster wollen Rathaus-See säubern

Kaarst · Über das soziale Netzwerk Facebook machen Bürger ihrem Ärger Luft und rufen zu einem privat organisierten Putztag auf. In der Regel sind es Überreste kleinerer bis mittelgroßer privater "Stadtpark-Partys", die am nächsten Tag im Kaarster Rathaus-See schwimmen: achtlos weggeschnippte Zigarettenkippen, Plastikflaschen, Tüten, die sich im Uferschilf verfangen, gelegentlich auch mal ein altes, rostiges Fahrrad; kurz – alles, was im Idealfall in den Recycel-Müll, keinesfalls aber in ein Gewässer gehört. Der Zustand "ihres" an sich idyllischen Stadtsees ist vielen Kaarstern ein Dorn im Auge. Über die Gruppe "Du bist Kaarster, wenn ..." im sozialen Netzwerk Facebook machen sie ihrem Ärger derzeit Luft und rufen zu einer privat organisierten Saubermach-Aktion auf.

Kaarst: Kaarster wollen Rathaus-See säubern
Foto: Stefan Büntig

Über das soziale Netzwerk Facebook machen Bürger ihrem Ärger Luft und rufen zu einem privat organisierten Putztag auf. In der Regel sind es Überreste kleinerer bis mittelgroßer privater "Stadtpark-Partys", die am nächsten Tag im Kaarster Rathaus-See schwimmen: achtlos weggeschnippte Zigarettenkippen, Plastikflaschen, Tüten, die sich im Uferschilf verfangen, gelegentlich auch mal ein altes, rostiges Fahrrad; kurz — alles, was im Idealfall in den Recycel-Müll, keinesfalls aber in ein Gewässer gehört. Der Zustand "ihres" an sich idyllischen Stadtsees ist vielen Kaarstern ein Dorn im Auge. Über die Gruppe "Du bist Kaarster, wenn ..." im sozialen Netzwerk Facebook machen sie ihrem Ärger derzeit Luft und rufen zu einer privat organisierten Saubermach-Aktion auf.

 Dreckecken wie hier am Stadtpark-See können der Stadt auch über den "Mängelmelder" gemeldet werden.

Dreckecken wie hier am Stadtpark-See können der Stadt auch über den "Mängelmelder" gemeldet werden.

Foto: lh

So schreibt zum Beispiel ein Kaarster: "Du bis Kaarster, wenn ... dir der total vermüllte See am Rathaus auf den Keks geht. Da schwimmen mittlerweile Plastikflaschen und alles Mögliche ... Gibt es eine Möglichkeit — Stichwort: "Putztag" — sich da einzubringen?" Und ein anderer: "Vielleicht einen ,Du bist Kaarster, wenn...'-Putztag organisieren?"

Daran, dass ein solcher vor Jahren schon einmal auf die Beine gestellt wurde, erinnert sich diese Facebook-Nutzerin: "Ich weiß noch, da war ich zehn oder elf, da sind wir mit den Pfadfindern mit kleinen Boten auf den See gefahren, um da Müll rauszufischen", schreibt sie. "Einige sind auch in so Gummianzügen rein, um oberflächlichen Müll rauszufischen." "Das war eine Aktion des Stadtjugendringes mit allen Jugendverbänden", entgegnet ein weiteres Gruppenmitglied. Und wieder ein anderer schreibt: "Wurde jahrelang vom Grenadierzug ,Männerjass' gemacht. Aber dann hatten die Herren (um die 60 Jahre) verständlicherweise keine Lust mehr, in den Tümpel zu steigen. Hat dann aber auch niemanden mehr interessiert ... Traurig!"

"Für die Pflege des Sees ist grundsätzlich die Stadt, genauer gesagt, der Baubetriebshof zuständig", sagt Sebastian Semmler, Leiter des Bereiches Zentrale Dienste. Die Pflege und Reinigung des Uferbereichs werde alle 14 Tage von einem externen Unternehmen erledigt. "Für den Fall, dass ,etwas Größeres' aus dem Wasser geholt werden muss, wird ein separater Auftrag vergeben." Vor längerer Zeit habe die Feuerwehr im Auftrag der Stadt auch schon mal das gesamte Wasser abgelassen und den See gereinigt. Das, sagt Semmler, sei aber allein schon wegen der vielen Tiere, die mittlerweile im Gewässer am Rathaus lebten, schwierig. Vom Vorschlag einer — wohlgemerkt gemeinschaftlichen — privaten Putzaktion ist das Verwaltungsvorstandsmitglied begeistert. "Das ist eine tolle Idee. Selbstverständlich müssen da einige Dinge abgeklärt werden, auch, was die Finanzen und den Gewässerschutz betrifft. Die Koordination könnte das Rathaus übernehmen." Die Kaarster Feuerwehr hat auf Facebook bereits ihre Hilfe zugesagt ("Waathosen für die Reinigungsaktion stellen wir als Feuerwehr gerne zu Verfügung!"), genauso wie die Kaarster Grünen.

(NGZ)
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