Einsatz am Badesee Vierjähriger Junge leblos aus Kaarster See geborgen

Kaarst · Am Sonntag wurden Rettungskräfte wegen eines vermissten Kindes an den Kaarster See gerufen. Sie fanden den Jungen regungslos im Wasser. Notärzte reanimierten den Jungen noch am Unglücksort. Am Montagmorgen gab es noch keinen neuen Stand.

Kaarst: Großeinsatz am Kaarster See
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Großeinsatz am Kaarster See

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Foto: Simon Janßen

Es war ein perfekter Sommertag mit bestem Badewetter um die 30 Grad am Kaarster See – der jedoch schlagartig ein tragisches Ende nahm. Um circa 19 Uhr musste ein vier Jahre alter Junge mit dem Baby-Notarztwagen ins Lukaskrankenhaus gefahren werden. Noch vor Ort begannen die Notärzte mit Reanimationsmaßnahmen, die bis in den späten Abend fortgesetzt wurden. Über den Zustand des Kindes gab es am Montagmorgen nach Aussagen der Polizei „keinen neuen Stand“, wie eine Polizeisprecherin auf Anfrage mitteilte.

Die Mutter hatte zuvor im Strandbad ihren Sohn als vermisst gemeldet. Zeugen berichten, dass es ab etwa 17.30 Uhr Durchsagen am See gegeben haben soll, mit denen der Junge gesucht wurde. „Wir wurden dann darum gebeten, das Gelände zügig zu verlassen“, so ein Badegast gegenüber unserer Redaktion. Viele Besucher, die nach Hause strömten, waren sichtlich bewegt.

Die Polizei war um 17.54 Uhr zunächst über ein vermisstes Kind im Bereich des Kaarster Sees informiert. Die Feuerwehr nach Angaben eines Sprechers um 18.08 Uhr. Dort war gerade der Tag der offenen Tür zu Ende gegangen. Deshalb waren die Feuerwehrmänner schnell einsatzbereit. Auch ein Hubschrauber und Taucher waren zur Suche an den Kaarster See beordert wurden. Die Taucher sollten aber nicht mehr zum Einsatz kommen.

Wie Stefan Breitfeld, Pressesprecher der Kaarster Feuerwehr, mitteilte, wurde mit Kräften der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) eine sogenannte Menschenkette in Ufernähe gebildet. Im Laufe der Suche wurde der vier Jahre alte Junge dann scheinbar leblos, unter der Wasseroberfläche gefunden und direkt den Notärzten übergeben. Zeugenaussagen zufolge spannten Helfer große Tücher als Sichtschutz um das Kind und die Rettungskräfte – offenbar zum Schutz vor Gaffern. Im sozialen Netzwerk Facebook wurde noch am Abend Kritik an Personen laut, die gefilmt haben sollen, wie der Junge aus dem Wasser gezogen wurde. Wie lange das Kind unter Wasser war und die genauen Umstände des tragischen Vorfalls sind nicht bekannt. Neben Polizei und Rettungskräften waren auch Notfallseelsorger im Einsatz, die sich um die psychologische Betreuung von Einsatzkräften und unmittelbaren Zeugen kümmerten.

Es bereits ist der zweite tragische Unfall in einem See im Rhein-Kreis binnen weniger Wochen. Ende April war ein 18-Jähriger ums Leben gekommen, der in einem Baggersee Am Blankenwasser in Neuss nachts schwimmen gegangen war. Dort ist das Baden grundsätzlich verboten.

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