Neue Wohngebiete in Jüchen Zwei neue Wohngebiete für die Stadt

Nach Auskunft der Bezirksregierung kommen neue Baugebiete Jüchen-Süd und Hackhausen/Spenrath in Frage. Die Stadt bemüht sich um eine 50-prozentige Förderung im Rahmen der Initiative „Bauland an die Schiene“.

 Angrenzend an den Tagebau, der dort zusehends renaturiert wird, soll auch Wohnraum geschaffen werden.

Angrenzend an den Tagebau, der dort zusehends renaturiert wird, soll auch Wohnraum geschaffen werden.

Foto: Gundhild Tillmanns

In Jüchen-Süd am Tagebaurand und in Hackhausen-Spenrath sollen weitere Wohngebiete entstehen: Diese Möglichkeit sieht zumindest die Bezirksregierung Düsseldorf gemäß ihrer aktuellen Regionalplanung vor. Dazu soll es für die Stadt und insbesondere für mögliche Investoren auch Anreize geben. Es sei eine 50-prozentige Förderung im Rahmen eines Strukturkonzeptes unter dem Schlagwort „Bauland an die Schiene“ avisiert worden, wie die Verwaltung jetzt auch den neuen Ausschuss Tagebaufolgelandschaften informierte.

Während Jüchen-Süd und Hackhausen-Spenrath die Förderkriterien erfüllten, sei dies bei den weiteren potenziellen Baugebieten in Gierath und Bedburdyck weniger der Fall. Die Begründung: Gierath sei zwar wegen der Nähe zur A46 für Pendler attraktiv, aber die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr sei schlecht. Und als „schwach ausgeprägt“ werden die Verkehrsanbindung und die Infrastruktur in Bedburdyck beurteilt.

Weitaus besser schneidet Hackhausen-Spenrath  im Ranking der Bezirksregierung wegen der Ortslage in der Nähe einer Bushaltestelle ab. Auch wird die dortige Infrastruktur als gut bewertet. Die Fläche sei für die Siedlungsentwicklung als geeignet einzustufen, allerdings müsse die geplante städtebauliche Dichte überdacht werden, regt der Regionalplan an. Im südlichen Teil von Jüchen soll angrenzend an den Tagebau Garzweiler, der dort zusehends renaturiert wird, neben Ackerland auch Wohnraum geschaffen werden. Diesen ausdrücklichen Wunsch hat auch Bürgermeister Harald Zillikens (wie berichtet) bereits geäußert. Er hat RWE aufgefordert, bei der Rekultivierung nicht  nur Agrarland anzuschütten, sondern auch qualitativ geeignetes Neuland für Wohnsiedlungen und Gewerbe zu schaffen. Laut Regionalplan wäre Jüchen-Süd  fürs Wohnen wegen seiner Anbindung an den Verkehr geeignet. Auch sei die nötige Infrastruktur vorhanden. Nicht zuletzt überzeugt die Größe dieser Fläche die Regionalplaner, die auch auf den großen Wohnraumbedarf, den es kreisweit gebe, abziele.

Die Stadt Jüchen wird nun darauf dringen, dass die beiden im Ranking ausgewählten Bereiche auch tatsächlich in das Strukturförderprogramm „Mehr Wohnbauland am Rhein“ aufgenommen werden. Zur Vorgeschichte: Der Regionalplan Düsseldorf (RPD) war 2018 in Kraft getreten. Dazu hatte es einen Prozess zur Vorbereitung einer möglichen ersten Regionalplanänderung gegeben, und das Konzept unter dem Motto „Mehr Wohnbauland am Rhein“ wurde angestoßen. Die Kommunen in der Region Düsseldorf sollen aufgrund des Wohnungsdrucks mehr Wohnbauland entwickeln. Dazu sollen nicht nur bestehende Potenziale in den rechtskräftigen Plänen genutzt werden, sondern es sollen auch neue realisierungsfähige Standorte im Regionalplan neu dargestellt und entwickelt werden. Deshalb hatte die Stadt Jüchen vier mögliche Standorte für das Ranking benannt. Dazu habe die Bezirksregierung im Februar bereits mitgeteilt, dass Jüchen-Süd und Hackhausen/Spenrath in Frage kämen.

Zudem will Jüchen versuchen, aus der Initiative „Bauland an der Schiene“ einen Fördersatz von 50 Prozent über die Bahnentwicklungsgesellschaft (BEG) NRW zu erhalten. Tatsächlich habe die BEG für die beiden Standorte Ihre Unterstützung bereits in Aussicht gestellt. Und die BEG wolle auch die Ausschreibungen und die Vergabe der Planungsleistungen für die beiden neuen Wohngebiete übernehmen, wie die Stadt Jüchen informiert.

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