Erich-Kästner-Schule in Hückeswagen Zeugnisse inklusive eines Corona-Zertifikats

Hückeswagen · Da durch die Corona-Situation keine Abschlussfeier in der Aula möglich war, hatten sich Schulleitung und Lehrer etwas ganz Besonderes ausgedacht und die Schüler auf einen Corona-Parcours durch die Schulflure geschickt.

 Melanie Herzhoff und Manuel Anastasi hatten die Rallye durch die Schulflure mitorganisiert.

Melanie Herzhoff und Manuel Anastasi hatten die Rallye durch die Schulflure mitorganisiert.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Am Freitagmittag verwandelte sich die Erich-Kästner-Förderschule scheinbar in ein Seuchen-Epidemie-Zentrum, denn alle Lehrer trugen Schutzanzüge, Handschuhe und Atemmasken.

Was gefährlich aussah, war eine außergewöhnliche und völlig harmlose Art, den Abschied der 19 Abschlussschüler zu feiern. Da durch die Corona-Situation keine Abschlussfeier in der Aula möglich war, hatten sich Schulleitung und Lehrer etwas ganz Besonderes ausgedacht und die Schüler auf einen Corona-Parcours durch die Schulflure geschickt. „Durch die Erfüllung der Aufgaben an den zehn Stationen erspielen sich die Schüler ihre Zeugnisse“, erklärte Oberstufenlehrer Manuel Anastasi.

Die Aufgaben bestanden unter anderem darin, Masken zu basteln, die Anzahl von „Viren“ in einem Glas zu schätzen und mit grünen Noppenbällen auf Lehrerbilder zu werfen. Den Zutritt zum Parcours erhielten die Schüler nach einem kontaktlosen Fiebermessen, dem Desinfizieren per Sprühflasche und dem Anziehen der Schutzkleidung.

So spaßig die Bewältigung der Aufgaben gemeint war, nahmen es nicht alle Schüler: „Es war nicht einfach, besonders die Rechenaufgabe am Schluss“, sagte einer der Schüler, der sein Zeugnis aber auch ohne die korrekte Lösung erhalten hätte. Am Ende konnten alle Schüler ein Corona-Zertifikat vorlegen und erhielten als Belohnung noch einen Jutebeutel mit lebenswichtigem Inhalt wie Klopapier, Gummibärchen und Atemmasken. Überreicht wurden die Geschenke, zu denen auch personalisierte Grundgesetzbücher zählten, ganz abstandskonform mit der Grillzange.

Nur wenige Eltern verfolgten vom Rand des Schulhofs aus diese wohl einzigartige Abschiedszeremonie. „Es ist schon schade, dass nicht in der Aula gefeiert werden kann“, sagte Yvonne Trekulja. Für ihre Tochter Celine (16) beginnt nach den Sommerferien ein neuer Lebensabschnitt am Wipperfürther Berufskolleg. Alle 19 Abgangsschüler seien „versorgt“, berichtete Klassenlehrer Manuel Anastasi. „Einige Schüler haben Ausbildungsplätze, die meisten wechseln zum Berufskolleg nach Wipperfürth, mit dem unsere Schule in Kooperation steht“, fügte er hinzu.

(heka)
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