Deutsches Rotes Kreuz und BAV in Hückeswagen Kleidercontainer als Müllkippe

Hückeswagen · Deutsches Rotes Kreuz und Abfallwirtschaftsverband appellieren an die Vernunft.

 Genau so ist es richtig: Eine Frau wirft einen Sack mit alten Kleidern in einen Container des DRK.

Genau so ist es richtig: Eine Frau wirft einen Sack mit alten Kleidern in einen Container des DRK.

Foto: Dieker

Hildegard Kranenberg, beim DRK-Kreisverband Vorstandsassistentin, fehlt das Verständnis, wenn sie von manchen Abholungen an den Altkleidercontainern hört. „Unsere Hundestaffel kümmert sich jeden Samstag um die Leerung der neun Container im Stadtgebiet“, sagt sie. Offensichtlich hätten die Bürger mittlerweile mehr Zeit und Muße, um ihre Kleiderschränke auszumisten und nicht mehr gewünschte Kleidungsstücke an den Sammelstellen zu entsorgen. Was grundsätzlich ja kein Problem sei, werde zu einem, wenn die Container voll seien – und die Tüten mit der Kleidung einfach neben die Container gestellt werden. „Schlimmstenfalls wird der Inhalt unbrauchbar, wenn es etwa regnet“, sagt die DRK-Mitarbeiterin.

Warum es nicht möglich sei, die Kleidung zu einem der anderen Container oder einem des Bergischen Abfallwirtschaftsverbands (BAV) – zu bringen, verstehe sie nicht. „Wir haben an zwölf Standorten 24 Container in Hückeswagen“, sagt Christoph Rösgen, Leiter Abfallwirtschaft beim BAV. Er habe im Gegensatz zum Roten Kreuz keinen signifikanten Anstieg der Zahlen im Vergleich zum Vorjahr bemerkt.

Hildegard Kranenberg merkt es an der Zahl der Anrufe mit Beschwerden über das Aussehen rund um die DRK-Container. „Das war sonst im Quartal vielleicht ein Anruf – jetzt haben wir kreisweit beinahe täglich damit zu tun“, sagt sie. Dabei gehe es auch nicht nur um Säcke mit Kleidern, die neben den Containern abgestellt würden. Sondern auch darum, dass die Container als Ablageort für Sperrmüll missbraucht würden. „Es ist traurig und schade, was in manchen Köpfen vor sich geht. Da finden unsere Mitarbeiter Matratzen oder Gartenmöbel. Und sobald dieser sich auf Privatgelände befindet, muss das DRK sich um die Entsorgung kümmern“, sagt Hildegard Kranenberg. Es sei grundsätzlich auch ein Übel, was in den Containern gefunden werde. „Manche Menschen werfen Fleischabfälle und Videokassetten rein. Auch so werden an sich noch gute Kleidungsstücke ruiniert“, sagt sie. Kranenberg und Rösgen appellieren an die Kleiderspender, nur das in die Container zu geben, was dort auch hingehöre. Und nur solange, bis sie voll seien.

„Ich verstehe ja, dass viele Leute jetzt Zeit haben, um ihre Schränke auszuräumen. Und ich habe selbst oft eine Kiste mit Altkleidern im Auto, um sie abzugeben. Aber wenn der eine Container voll ist, fahre ich eben zum nächsten“, sagt Hildegard Kranenberg. Und Rösgen ergänzt: „Die Container sind für haushaltsübliche Mengen gedacht. Man sollte die Kleidersäcke auf keinen Fall neben den Containern abstellen.“

(wow)
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