Schlünder kennt ihre Gesprächspartner, Schulleiter Püschel und Sportlehrer Klaus Kruska. Das fünfte Projektjahr startet jetzt an der Weststraße, und laut Kruska waren die Jahre dieser Gesundheitspartnerschaft sehr erfolgreich. Nicht nur, weil schon rund 15.000 Euro geflossen sind; „Fit durch die Schule“ wird an der Montanusschule gut angenommen.

Seit zehn Jahren bietet die AOK in Oberberg, Rhein-Berg und Leverkusen diese Partnerschaft den 133 weiterführenden Schulen an. Aus Hückeswagen hat sich in diesem Jahr nur die Montanusschule angemeldet, aus Wermelskirchen und Rade keine Schule. „Wir haben viele Wiederholungstäter, die gute Erfahrungen gemacht haben. Wichtig ist: In den Schulen muss es einen festen Ansprechpartner geben, der das Projekt betreut und koordiniert“, so die Fachberaterin Schule der AOK. Und das schafft nicht jede Schule.In diesem Schuljahr fließen etwa 70.000 Euro in Schulprojekte; 18 Schulen hatten sich beworben. Dabei gibt es nicht nur Geld für Sport-Projekte, auch Lehrerfortbildungen können bezuschusst werden.

Die Idee von „Fit durch die Schule“ ist, Schüler für den Sport zu begeistern. Denn durch die langen Schultage, auch durch den Ganztag, hätten immer weniger Schulen Zeit, noch in einen Verein zu gehen. „Wir möchten hier die Begeisterung für Vereine wecken, denn die Schulen kooperieren ja mit Vereinen“, sagt Schlünder.

Das ist auch bei den nun gestarteten Projekten so: „Fit mit dem kleinen Ball“ ist eine AG, die in Zusammenarbeit mit dem Tennisclub Blau-Rot umgesetzt wird; Beginn ist im Frühjahr 2019, dann werden die Tennisplätze an der Schnabelsmühle genutzt. Dieses Projekt ist für die Klassen sieben und acht. „Mit dem Rad durchs Bergische Land“ ist die Rad-AG betitelt. „22 Jungen und Mädchen der fünften und sechsten Klassen nehmen teil“, erzählt Kruska. Sie würden fit gemacht für den Straßenverkehr, sollen die Wartung ihrer Räder lernen und machen dann auch Touren. „Sie haben bereits auf der Trasse eine Tour bis Bergisch Born unternommen“, berichtet Kruska. Als weiteren Schritt möchte die Schule auch eine Fahrradwerkstatt aufbauen.

Schlünder betont, dass mit dem zusätzlichen Angebot kein Regelsport ersetzt werde. Deshalb würden die Projekte auch als Arbeitsgemeinschaften laufen. Das Interesse am Sport im Verein werde sicher geweckt, berichtet Kruska. „Es hängt sicher auch davon ab, wie in den Vereinen dann die Integration dieser neuen Mitglieder läuft.“ Fußball liefe „super“, Leichtathletik ebenso. „Inzwischen habe ich bei meinen Weiterbildungskursen zum Übungsleiter auf Kreisebene auch Jugendliche und junge Erwachsene, die aus unseren Projekten kommen“, erzählt Kruska. Als Gabi Schlünder dies hört, ist sie begeistert: „Bemerkenswert. Das wirkt ja dann nachhaltig. Da freuen wir uns.“

Alle 133 weiterführenden Schulen in Leverkusen, Rhein-Berg und Oberberg werden jeweils Anfang des Jahres angeschrieben; die Bewerbungsfrist endet jeweils im April des ausklingenden Schuljahres.