Kultur im Hückeswagener Heimatmuseum Spitzentöne im Schlosskonzert mit Klatsch und Tratsch

Hückeswagen · Die beiden Musikerinnen Franziska Dannheim (Sopran) und Jeong-Min Kim (Klavier) präsentierten Mozarts „Zauberflöte“ im Heimatmuseum amüsant und breitentauglich.

 Jeong-Min Kim und Franziska Dannheim brillierten beim Opern-Abend im Heimatuseum.

Jeong-Min Kim und Franziska Dannheim brillierten beim Opern-Abend im Heimatuseum.

Foto: Harald Hoffmann

Das vierte Schlosskonzert der Saison am Samstagabend im Heimatmuseum stand ganz im Zeichen der Oper. Die Zuschauer mussten hingegen keine Klassik-Experten sein, um dem wohl bekannteste Werk von Wolfgang Amadeus Mozart und Emanuel Schikaneder folgen zu können. Stattdessen präsentierten Sopranistin Franziska Dannheim aus Essen und Pianistin Jeong-Min Kim aus Soest mit ihrem Konzept „Oper légère – eine Stimme, ein Klavier, eine Oper“ den „Kassenschlager“ von 1791 breitentauglich. Während Jeong-Min Kim mit ihrem virtuosen Spiel nie den Orchesterklang vermissen ließ, wendete sich Franziska Dannheim den hohen Tönen als auch dem höchst unterhaltsamen Klatsch und Tratsch rund um die „Zauberflöte“ zu. „Ich bin heute das komplette Ensemble und gleichzeitig zuständig für Maske, Kostüm, Dramaturgie und Regie“, kündigte die Sopranistin lächelnd an.

Schon mit ihrer Bühnenpräsenz im gelben Abendkleid mit Federboa und eingenähter Flöte des Vogelfängers Papageno zog sie die Zuschauer in ihren Bann. Von vornehmer Opern-Steifheit keine Spur, denn die Sängerin verstand es treffend, die „Zauberflöte“ von der Entstehung über die inhaltliche Handlung bis zum Finale gesanglich und textlich wiederzugeben, wobei sie auch die kleinen Anekdoten rund um die Oper und späteren Aufnahmen und Aufführungen nicht ausließ. Selbst zum Mitsingen ließ sich das Publikum hinreißen. Bei den gesanglich dargebotenen Auszügen („Eine Strophe muss reichen“) brillierte Franziska Dannheim mit ihrer angenehm klaren Stimme, einer perfekten Technik und dem großen Tonumfang. Selbst die Höllen-Arie der Königin der Nacht mit großem Tonumfang fehlte nicht. 

Die Zuschauer waren angetan von dem kurzweiligen Opernabend: „Ich war erst etwas skeptisch, bin aber positiv überrascht und wirklich begeistert, wie viel vom Inhalt der Oper in diesem kleinen Rahmen rübergekommen ist“, sagte eine Wermels­kirchenerin.

Der Opern-Abend war eine der letzten von 2020 corona-bedingt verschobenen und nun nachgeholten Veranstaltungen der Schlosskonzerte. Wegen des Kriegs in der Ukraine stimmten die beiden Musikerinnen als Zugabe Beethovens Ode „An die Freude“ an, die das klassische Ideal einer Gesellschaft gleichberechtigter Menschen beschreibt, die durch das Band der Freundschaft verbunden sind. Es war ein zu Herzen gehender Abschluss eines überaus gelungenen Klassik-Konzerts.

Info Am 9. April folgt das letzte Schlosskonzert der Saison 2021/2022 mit dem „Aelius Trio“.

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