Ansichtssache Es gibt keine Alternative zum Generalunternehmer

Meinung | Hückeswagen · Der Neubau der LöwenGrundschule wird die Politik in den kommenden Wochen noch intensiv beschäftigen. Sprachkurse zur Förderung der Muttersprache sind eine gute Sache.

 Entwurf des Fachbüros Assmann für den Neubau der Löwen-Grundschule im Brunsbachtal.

Entwurf des Fachbüros Assmann für den Neubau der Löwen-Grundschule im Brunsbachtal.

Foto: Assmann

Einerseits ist es ja wirklich positiv, wenn die Wirtschaft boomt und die Auftragsbücher der Firmen voll sind. Für Kommunen ist das aber ein Problem, denn zeitnah bekommen sie nun viele Bauprojekte nicht realisiert. Das muss derzeit auch die Stadt Hückeswagen erfahren, denn der Neubau der Löwen-Grundschule im Brunsbachtal wird sich – das steht schon jetzt fest – auf jeden Fall verzögern. Die Zeit drängt trotzdem, denn die Betriebserlaubnis im Gebäude an der Kölner Straße läuft Ende 2021 eigentlich unwiderruflich aus. Doch dieser Stichtag ist nicht zu halten, denn aufgrund der boomenden Wirtschaft und einer überlasteten Vergabestelle, wird die Stadt aus nachvollziehbaren Gründen nicht umhin kommen, einen Generalunternehmer mit den äußerst komplexen Vergaben zu beauftragen. Das kann eine kleine Kommune nicht aus eigenen Kräften schaffen, schon gar nicht, wenn die entsprechende Fachstelle eh schon personell unterbesetzt ist. Dafür wird auch auch Kreis Verständnis haben und die Betriebserlaubnis für die Löwen-Grundschule am alten Standort verlängern. Auch dazu gibt es keine Alternative. Es kann nicht sein, dass Grundschüler vielleicht für drei, vielleicht für sechs Monate, an einem alternativen Standort untergebracht werden müssen. Das muss die Stadt unbedingt verhindern. Der Zeitdruck bleibt. So oder so. Das hat auch ein Großteil der Fraktionen im Stadtrat verstanden. Sie plädieren mit großer Mehrheit für einen Vertrag mit einem Generalunternehmer. So kann es mit einem reibungslosen Neubau klappen, wenn auch zeitlich verzögert.

Da hat sich Ayat Bodaka ja was richtig Gutes überlegt: Damit geflüchtete Kinder in ihrer neuen Heimat in Hückeswagen ihre Muttersprache nicht verlernen, bietet sie in der Stadtbücherei einen Sprachkursus an. Das hat nichts damit zu tun, dass sich die Kinder hier nicht integrieren sollen. Ganz im Gegenteil: Deutsch sprechen die meisten Kinder sehr schnell fast fließend, aber ihre Heimatsprache gerät damit ins Hintertreffen. Da ist ein solcher Muttersprachler-Kursus genau das Richtige.

  JOACHIM RÜTTGEN

JOACHIM RÜTTGEN

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Im Zuge des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes gab es auch eine Umfrage unter den Jugendlichen in der Schloss-Stadt – erschreckendes Fazit: einige kennen das Juze gar nicht und wenn doch, bewerten sie es nicht sonderlich gut. Das wollen Leiterin Andrea Poranzke und ihr Kollege David Visse nicht einfach so hinnehmen und starten eine Werbeoffensive für das Zentrum im Brunsbachtal. So gibt es in den Herbstferien ein vielfältiges Angebot für jede Altersgruppe. Die Präsenz in den sozialen Medien wurde deutlich verstärkt, so dass jeder merken soll, dass es in Hückeswagen ein Jugendzentrum gibt, das richtig gute Arbeit leistet.

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