Bever-Talsperre Winterliche Ruhe auf dem Campingplatz

Hückeswagen · Michael Radermacher hat als Platzwart in der kalten Jahreszeit nicht viel zu tun. Er schätzt die winterliche Bever-Talsperre sehr.

 Michael Radermacher ist als Platzwart auch im Winter für den Campingplatz zuständig.

Michael Radermacher ist als Platzwart auch im Winter für den Campingplatz zuständig.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Winterlich und still liegt er da, der sommerliche Tourismus-Magnet Nummer eins in der Schloss-Stadt: die Bever-Talsperre. Zwar, dem Klimawandel geschuldet, nicht still und starr, wohl aber ruhend. Und in der vergangenen Woche sogar mit ein wenig winterlichem Zucker an den Wiesen und Uferrändern. Gleiches gilt für den Campingplatz, der sich an den Hang oberhalb der Talsperre schmiegt. Oben, an der Einfahrt mit der Schranke, befindet sich das Restaurant Beverklause. Dort ist Michael Radermacher nicht nur Inhaber und Koch, der Hückeswagener ist auch als Platzwart für den Campingplatz zuständig. Ganzjährig. Also auch dann, wenn einem Durchschnittsmenschen nicht gerade der Sinn nach Camping und Wohnwagen steht.

Entsprechend wenig hat er zu tun. „Es sind nur wenige der Dauercamper da, vielleicht drei oder vier. Manche kommen nur an den Wochenenden, und auch nur dann, wenn das Wetter schön ist“, sagt Radermacher. Dabei gibt es aber auf dem Campingplatz jede Menge Dauerstellplätze, wie der Geschäftsführer der IG-Zeltplätze, Axel Konsen, auf Nachfrage dieser Redaktion mitteilt. „Wir haben rund 550 Dauerstellplätze, dazu gibt es rund 50 normale Stellplätze. Und bei den Dauerstellplätzen haben wir derzeit eine Auslastung von etwa 95 Prozent. Es sind etwa 15 Stellplätze frei. Damit sind wir hochzufrieden.“ Die Hauptmotivation dafür, einen Dauerstellplatz zu mieten, sieht Konsen ganz eindeutig in der schönen Lage. „Die Menschen, die hier einen Wohnwagen stehen haben, schätzen vor allem unsere schöne Bever-Talsperre.“

Ebenfalls zufrieden dürfte wohl so mancher der Dauercamper sein, wie Konsen weiter sagt: „Wir haben tatsächlich auch einige Camper, die schon seit über 40 Jahren hier ihren Stellplatz haben.“ Dennoch scheint ein Zusammenhang zwischen Wetter, Jahreszeit und Anwesenheit zu bestehen. Denn wenn man an der Beverklause auf den Campingplatz geht, begegnet einem kein Mensch, nur am Abend öffnet Radermacher sein Restaurant. „Wenn dann jemand im Wohnwagen ist, dann kommen sie natürlich am Abend in die Kneipe oder zum Essen. Denn man ist natürlich für eine kurze Stippvisite am Wochenende ganz anders ausgerüstet, als wenn man den Sommer hier verbringt“, sagt er.

Wenn tatsächlich jemand auf den Campingplatz komme, dann sei das nur für das Wochenende, sagt Radermacher. Meistens würden sie vorbeikommen, um nach dem Rechten zu sehen. „Gerade wenn ein Sturm war oder ein Unwetter, dann wird schon am Wohnwagen überprüft, ob alles in Ordnung ist“, sagt Radermacher. Der Platzwart ergänzt: „Ganz selten kommen auch mal Leute mit ihrem Wohnmobil nur für eine Nacht im Winter hier vorbei. Neulich erst war ein älteres Ehepaar aus dem Ruhrgebiet hier.“

Im selbst gefalle die Ruhe und der Frieden im Winter. „Es ist schön, hier zu wohnen“, sagt er. Und deutet auf den Blick auf die winterliche Bever. „Der Ausblick ist auch im Winter schön.“ Seine Aufgaben als Platzwart würden sich auf regelmäßige Rundgänge auf dem Platz beschränken. „Unsere Betriebshandwerker kümmern sich um die Instandhaltung von Laternen oder Toiletten. Damit habe ich nichts zu tun. Ebensowenig mit den Hecken, die sie im Winter schneiden.“ Im Grunde genommen würden sie den Campingplatz soweit vorbereiten, dass die Saison im Frühling wieder losgehen kann. „Los geht es immer rund um Ostern, je nachdem, wie es im Jahr liegt. Und dann geht es hier natürlich wieder rund, dann ist es vorbei mit der Ruhe“, sagt Radermacher und lacht.

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